Botanisches Glossar, alphabetisch



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Dieses Glossar der Botanik enthält z.Zt. über 550 Einträge und entstand ursprünglich während der botanischen Module des Biologiestudiums an der Universität Bonn.
Seitdem wurde es in unregelmässigen Abständen, aber dennoch beständig, erweitert.
Fachbegriffe aus anderen Disziplinen der Biologie sind im Glossar der Immunbiologischen Fachbegriffe, sowie im Glossar cytologischer, biochemischer und mikrobiologischer Fachbegriffe und im Zoologischen Glossar zu finden.
Die Glossare sind, allein schon wegen des wesentlich geringeren Umfangs, nicht als Konkurrenz zu Wikipedia gedacht, obwohl einige Informationen von dort stammen.
Andererseits waren Einträge in den Glossaren auch Anlass zur Neuanlage und Bearbeitung von Artikeln in dem Wikipedia Online-Lexikon.
Zweck dieser Glossare ist es vielmehr, eine, auf eine Webseite komprimierte Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe aus der mittlerweile nahezu unüberschaubaren Fachterminologie der Biologie zu geben.
Dies sollte insb. beim Lesen von Fachliteratur hilfreich sein, da man immer wieder mit neuen Spezialbegriffen, Methoden, Abkürzungen und Chemikaliennamen konfrontiert wird, deren Recherche u.U. sehr viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Diese Sammlung von botanischen Fachausdrücken wurde insbesondere und hauptsächlich durch das dt. Standardwerk der Botanik, dem 'Strassburger' [a01], inspiriert:
Diesem sicherlich fachlich fundierten und detaillierten Buch fehlt definitiv ein Glossar, da der Text (nicht nur häufig, sondern meistens) mit speziellsten, bot. Fachausdrücken überfrachtet ist, die selbst so manche hartgesottene Botanik-Professoren ins Schwitzen bringen können. Dazu kommt, dass die Fachausdrücke i.d.R. nicht im jeweiligen Kontext, sondern verteilt über andere Kapitel erklärt sind. Dies erschwert den Lesefluss enorm und macht den Strassburger als Nachschlagewerk in Teilen unbrauchbar, sondern erfordert eigentlich eine Durcharbeitung des Buches (1033 Seiten in der 33. Aufl.) von Anfang bis Ende. Dies soll dem Wert des 'Strassburgers' keinen Abbruch tun; dessen Anspruch ist sicherlich die Charakterisierung und Benennung der komplexen Pflanzenanatomie und insb. der Blütenmorphologie durch eindeutig definierte 'Termini technii', ohne diese ständig erklären zu müssen.
In einem weiteren Standardwerk, dem 'Schmeil, Fitschen' [a03] findet sich zwar ein Glossar, dieses beschreibt jedoch nur ca. 100 Fachausdrücke, kann also nicht gerade als umfassend bezeichnet werden.
Dieser babylonisch und tlw. kryptisch anmutenden Botanik des 'Strassburgers', sowie der Knappheit des 'Schmeil, Fitschen' soll dieses Glossar entgegenwirken.
Aufgrund der Entstehungsweise bleibt die Zusammenstellung der Fachbegriffe natürlich in Teilen lückenhaft und inkohärent und zudem sind sicherlich einige Ungenauigkeiten, Fehler, 'broken links' o.ä. zu verzeichnen; um stetige Verbesserung wird sich jedoch bemüht, so dass die Hoffnung besteht, dass dieses Glossar der oder dem einen oder anderen nützliche Dienste erweist.

Anzumerken bleibt noch, dass in einer anderen Version, dem Botanischen Glossar, thematisch, sich die hier aufgelisteten Fachausdrücke thematisch geordnet wiederfinden. Absicht einer solchen Darstellungsweise ist die Zuordnung der einzelnen Fachbegriffe zu einem Themen- bzw. Fachgebiet, allerdings richtet sich die Aktualisierung des thematischen Glossars nach dem alphabetischen, so dass mitunter in dem thematischen Glossar einige Fachausdrücke fehlen oder nicht dem aktuellen Stand entsprechen.





A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z


A

abaxial
- Blattunterseite, d.h. die der Sprossachse abgewandte Seite des Blattes
Abscisinsäure
- Phytohormon
ABA
- Abk. für engl. abscisinic acid, dt. Abscisinsäure
Actinorrhiza
- Wurzelsymbiose von Cormophyten (Sprosspflanzen) und Bakterien der zu den Actinobacteria zählenden Art Frankia alni, bei der die Bakterien den Pflanzen v.a. Stickstoff bereitstellen, da Frankia als diazotropher Organismus i.d.L. ist, mittels des Enzyms Nitrogenase den in der Luft enthaltenden Stickstoff zu fixieren. Actinorrhiza finden sich z.B. häufig bei Alnus (Erlen) und führen zur Ausbildung charakteristischer Knöllchen an den Wurzeln (Wurzelknöllchen).
adaxial
- Blattoberseite, d.h. die der Sprossachse zugekehrte Seite des Blattes
Adventivpflanze
- Im allg. nicht-einheimische Pflanzen, die sich i.d.R. mittels anthropogenen Einflusses (d.h. durch Einfluss des Menschen) in geographisch ausserhalb ihres Ursprungsgebietes liegenden Orten dauerhaft oder vorrübergehend ansiedeln. Als Ausbreitungswege dienen dabei meist Transportwege von Gütern, Tieren oder Menschen, so dass sich Adventivpflanzen z.B. häufig in der Nähe von Häfen oder Bahnstrecken ansiedeln. Nach einer Konvention wird das Jahr 1492 als willkürliches Datum festgelegt, um hinsichtlich des Zeitpunkt des Auftretens bzw. der Einwanderung zwischen Archäophyten (vor 1492) und Neophyten (nach 1492) zu unterscheiden.
Äquidistanz
- Prinzip bei der wirteligen Blattstellung (Phyllotaxis): Die Blattanlagen und meist auch die zugehörigen Blätter desselben Nodus haben denselben Abstand untereinander. Ein weiteres Merkmal der wirteligen Blattstellung ist das Prinzip der Alternanz
Agamet
- Asexuelle Keimzellen, die auch als Sporen bezeichnet werden. Endosporen zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Inneren von Behältern, sog. Sporangien gebildet werden. Der Begriff Endospore wird auch in der Mikrobiologie verwandt und bezeichnet hier die im Inneren von Bakterien gebildeten Sporen (s. Endospore). Allerdings bilden Bakterien keine Sporangien aus. Als Exosporen, Conidien bzw. Conidiosporen werden Agameten bezeichnet, die exogen, d.h. nach aussen hin, gebildet und einzeln abgeschnürt werden. Ferner lassen sich Agameten bzw. Sporen aufgrund ihrer Bildungsweise in Mitosporen und Meiosporen, sowie hinsichtlich ihrer Beweglichkeit in begeisselte Planosporen und unbegeisselte Aplanosporen unterscheiden.
Aggregationsverbände
- Zelluläre Organisationsstufe von Organismen, die durch zusammengelagerte, coccale Einzeller, wie z.B. Stadien der Heterococcales, gekennzeichnet ist.
Akinet
- Spez. Form von mit Reservestoffen ausgestatteten Dauerzellen bei den Cyanobacteriota (Blaualgen) und einigen Chlorophyta (Grünalgen). Akineten werden aus vegetativen Zellen gebildet und zeichnen sich durch eine besonders dicke Zellwand aus.
akrokarp
- Organisationsform der Bryopsida (Laubmoose), bei der die Cauloide aufrecht wachsen und endständig die Sporogonkapsel ausbilden
Akrotonie
- Wuchsform der Bäume, bei der sich die terminalen Knospen und äusseren Seitenknospen in ihrem Wachstum am stärksten entwickeln, im Gegensatz zur basotonen Wuchsform der Sträucher
Algae, Algen
- Abgeleitet von lat. alga, dt. Tang, Seegras, eine Bezeichnung für eine heterogen zusammengesetzte Gruppe von überwiegend aquatischen, photosynthetisch aktiven Organismen. Zu den Algen werden sowohl die prokaryotischen Cyanobacteriota (Blaualgen), wie auch zahlreiche eukaryotische Gruppen, wie die Rhodophyta (Rotalgen), die Dinophyta, die Chlorophyta (Grünalgen) oder die Heterokontophyta, mit u.a. den Bacillariophyceae (Diatomeen, Kieselalgen) und Phaeophyceae (Braunalgen), gezählt.
Die Teildisziplin der Botanik, die sich mit den Algen beschäftigt, wird Phycologie oder auch Algologie genannt.
Algologie
- Wissenschaft und Lehre von den Algae (Algen), synonym auch als Phycologie bezeichnet.
Allogamie
- Befruchtung und damit auch die Übertragung von Erbinformationen durch ein anderes, i.d.R. geschlechtsverschiedenes Individuum, im Gegensatz zur Autogamie
allopatrisch
- Verbreitung zweier nahe verwandter Arten in sich nicht überschneidenden Arealen
allorhiz
- Bewurzelung durch stark ausgebildete Hauptwurzel und kleinere Nebenwurzeln, insb. typisch für die dikotylen Pflanzen (Zweikeimblättrige Pflanzen)
alpin
- Hochgebirgsstufe, d.h. Höhenstufe des Hochgebirges von ca. 1200 m bis ca. 2200 m über N.N., wobei die Waldgrenze ca. 1800 m über N.N. und die Baumgrenze ca. bei 2200 m über N.N. liegt.
Alternanz
- Prinzip der wirteligen Blattstellung (Phyllotaxis): Die Blattanlagen und meist auch die zugehörigen Blätter aufeinanderfolgender Nodi stehen auf Lücke. Bei gegenständiger Blattstellung eines Nodus (d.h. zwei Blätter stehen sich mit einem Abstand von 180° gegenüber) ergibt sich durch Alternanz eine kreuzgegenständige Blattstellung aufeinanderfolgender Nodi, was bspw. für die Lamiaceae (Lippenblütler) charakteristisch ist. Ein weiteres Prinzip der wirteligen Blattstellung ist die Äquidistanz
amoeboid, amöboid
- Abgeleitet von gr. amoibe, dt. Wechsel. Bezeichnung für eine zelluläre Bewegungsform bzw. Organisationsstufe oder Lebensform, die durch einen Typus motiler Zellen gekennzeichnet ist, deren Fortbewegung durch dauernde Gestaltänderung des Zellkörpers zustande kommt. Dieser Fortbewegungsmodus ist insb. typisch für die einzelligen Amoebozoa, tritt aber auch bei anderen eukaryotischen Einzellern oder einzelligen Stadien bzw. Differenzierungen mehrzelliger Organismen auf. Viele der einzelligen amöboiden Organismen wurden früher unter dem Taxon Rhizopoda (Wurzelfüsser) zusammengefasst, woher auch der synonym verwendete Ausdruck rhizopodial herrührt. Aufgrund der paraphyletischen Zusammensetzung dieser Gruppe gilt dieses Taxon als veraltet und die ihm zugehörigen Arten sind inzwischen eigenen oder anderen Gruppen zugeordnet worden. Derartige Zellen bewegen sich kriechend durch Verlagerung des Zellkörpers, indem in Bewegungsrichtung Ausläufer des Cytoplasmas, in Form von Pseudopodien ausgestreckt werden (Extension), denen der restliche Zellleib unter Zurückziehen der am Hinterende gelegenen Zellausläufer (Retraktion) folgt. Auf molekularer Ebene kommen diese Bewegungsabläufe durch gerichtete Reorganisation des Cytoskeletts, insb. des Actin/Myosin-Systems, und durch Veränderungen der Viskosität des Cytosols zustande.
Andröceum
- Die Gesamtheit aller Stamina (Staubblätter), also der "männlichen" Fortpflanzungsorgane, einer Blüte
Androgynophor
- Besondere Bildung bei Blüten bei der Andröceum und Gynoeceum durch ein gestrecktes Internodium vom Blütenboden abgesetzt sind.
Anamorph
- Asexuelle Form bei den Mycota (Pilze), im Gegensatz zum Teleomorph, der sexuellen Form. Anamorphe und Teleomorphe können sich morphologisch u.U. sehr stark voneinander unterscheiden, so dass nicht selten diese unterschiedlichen Erscheinungsformen einer Art als verschiedene Spezies indentifiziert wurden.
Anemochorie, Adj. anemochor
- Windausbreitung der Choren
Anemogamie, Adj. anemogam
- s. Anemophilie
Anemophilie, Adj. anemophil
- Windblütigkeit bei den Spermatophyta (Samenpflanzen), auch als Anemogamie bezeichnet. D.h. die Ausbreitung der Bestäubungseinheiten (Pollen) erfolgt durch den Wind. Anemophilie findet sich v.a. bei den Gymnospermae (Nacktsamern).
Anisogamie, Adj. anisogam
- Fortpflanzung durch Gameten unterschiedlicher Morphologie, z.B. unterschiedlicher Grösse oder Mobilität. Anisogamie bildet mit der Isogamie und der Oogamie eine der drei grundsätzlichen Arten der Gametendifferenzierung, wie sie im Pflanzenreich anzutreffen sind. Sie findet sich z.B. bei vielen Algae (Algen), also v.a. bei Organismen, bei denen sich kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus mit "männlichen" und "weiblichen" Gametophyten ausgebildet hat. Dennoch werden die sich zu einer Zygote vereinigenden, anisogamen Gameten häufig auch als "weiblich" bzw. "männlich" bezeichnet, u.a. auch da sie nicht selten auch von morphologisch bzw. sexuell unterschiedlichen Geweben oder Individuen (Heterothallie) gebildet werden. Anisogamie eignet sich nicht als taxonomisches Merkmal, da verschiedene Formen der Gametendifferenzierung u.U. in einer einzigen Gattung auftreten. Man nimmt daher an, dass sich die verschiedenen Formen der Gametendifferenzierung innerhalb des Pflanzenreiches mehrfach und unabhängig voneinander herausgebildet haben. So bildet die zu den Chlorophyta (Grünalgen) rechnende, einzellige Chlamydomonas braunii anisogame Gameten aus, während Chlamydomonas reinhardtii isogame Gameten bildet und Chlamydomonas coccifera durch Oogamie gekennzeichnet ist.
Anisophyllie
- Morphologisch verschiedenartige Blätter, z.B. bei Selaginella (Moosfarn)
Annuelle
- Einjährige Pflanzen, d.h. nach einer Vegetationsperiode und damit einmaliger Blüte sterben die Pflanzen ab
Antarktis
- Geographisch: der Kontinent Antarktis. Im Kontext der Geobotanik: das Florenreich der Antarktis
antarktisch
- Geographisch: In der Antarktis gelegen. Im Kontext der Geobotanik: Klimazone der Antarktis. Deren Bedingungen ähneln der arktischen Klimazone
Anthere
- Der fertile, d.h. die Staubbeutel tragende und i.d.R. endständige Teil des Staubblatts (Stamen). Bei den typischen Staubblättern der Angiospermata (Bedecksamige Pflanzen) besteht die Anthere aus 2 Thecen, die jeweils zwei, selten mehr, Pollensäcke tragen, und einem Abschnitt sterilen Gewebes, dem sog. Konnektiv, das die Thecen miteinander verbindet. Diese Grundform kann vielfältig abgewandelt sein, insb. Verwachsungen untereinander oder mit anderen Teilen der Blüte (z.B. dem Gynoeceum) sind anzutreffen.
Antheridium
- Gametangium der Bryophyta (Moose) und Pteridophyta (Farne), in dem die männlichen Gameten gebildet werden und das von einer vielzelligen Wand umgeben ist, im Gegensatz zu den Spermatogonien bzw. Spermatangien der Algen
Anthese
- Die Blütenentfaltung, also die Blütenentwicklung und der Vorgang des Blühens. Die Anthese umfasst damit auch die Blühperiode, d.h. die Zeit in der die Blüten einer Pflanze geöffnet und funktionsfähig sind.
Anthium
- Blume, d.h. die bestäubungsbiologisch-funktionelle Einheit der Spermatophyta (Samenpflanzen). Die Blume umfasst damit nicht nur die eigentliche Blüte, sondern auch alle anderen Bildungen, wie z.B. von der Sprossachse oder von Hochblättern, die mit der Blüte eine Einheit zum Zwecke der Fortpflanzung bilden. Evolutionär haben sich verschiedene Blumentypen herausgebildet: Entspricht die Blume der eigentlichen Blüte, spricht man von einem Euanthium, treten viele Blüten und zusätzliche Bildungen zu einer "Überblume" zusammen, wird dies als Pseudanthium bezeichnet. Pseudanthien sind insb. charakteristisch für die Asteraceae (Körbchenblütler). Umgekehrt kann die Blüte auch in mehrere Blumen zerfallen, was als Meranthium bezeichnet wird und z.B. für Iris (Schwertlilie) typisch ist.
Anulus
- Hüllzellen des Sporangiums der Pteridophyta (Farne), die der Sporenausbreitung dienen, wobei der Sporenauswurf mit Hilfe von Kohäsionsmechanismen des Wassers erfolgt
Apertur
- Keimstellen des Pollenkorns, bei denen die Exine des Sporoderms zurücktritt und die Intine hervortritt, so dass durch diese vorgeformten Öffnungen nach erfolgter Pollination der Pollenschlauch auswächst. Ursprüngliche Aperturen sind langgestreckte Öffnungen, die auch als Keimfalten bezeichnet werden. Bei weiterer Differenzierung runden sich die Keimfalten ab und werden nun als Poren bezeichnet. Anhand ihrer Anzahl, sowie ihrer Lage am Pollenkorn lassen sich Keimfalten und Poren in weitere Typen differenzieren, so dass man von sulcaten, colpaten, poraten, ulceraten oder colporaten Pollenkörnern spricht. Fehlen Aperturen, so werden diese Pollenkörner als inaperturat bezeichnet. Die Form und Lage der Aperturen wird als Merkmal insb. bei der taxonomischen Klassifikation der Spermatophyta (Samenpflanzen) herangezogen und ist Gegenstand der sog. Palynologie.
Aplanospore
- Unbegeisselte Spore, im Gegensatz zur Planospore
Apocarpie, Adj. apocarp
- synonym zu Choricarpie verwendet.
apochlamydeisch
- Fehlende Blütenhülle, die auch als ausgefallenes Perianth bezeichnet wird. Apochlamydeische Blüten finden sich bspw. bei Carpinus (Hainbuche).
Apogamie
- Vegetative Vermehrung aus anderen Zellen des Gametophyten
Apomixis
- Sekundär zu vegetativer Vermehrung zurückgebildete Sexualität, z.B. durch Samenbildung aus unbefruchteten, diploiden Eizellen (Parthenogenese) oder aus anderen Zellen des Gametophyten (Apogamie)
Apoplast
- Die Gesamtheit des nichtplasmatischen, ausserhalb der Zellmembranen liegenden Raums (Zellwände, Interzellularen) eines Pflanzenkörpers. Den Gegensatz zum Apoplasten einer Pflanze bildet der Symplast, der aus den durch Plasmodesmata miteinander verbundenen Zellen nebst ihren Zellmembranen besteht. Diese Unterscheidung von zellulären und nicht-zellulären Regionen spielt insb. bei Transportvorgängen eine Rolle, so dass zwischen apoplastischem und symplastischem Transport unterschieden wird.
Aposporie
- Mechanismus der sekundär ausgebildeten, vegetativen Fortpflanzung (Apomixis), bei der die Meiose unterbleibt und keine Meiosporen gebildet werden, so dass aus diploiden Zellen des Gametophyten neue Sporophyten entstehen können.
Apothecium
- Typus der Fruchtkörpermorphologie der Mycota (Pilze), der durch einen schüsselförmig offenen Fruchtkörper gekennzeichnet ist.
Archäophyt
- Eingewanderte oder eingeführte Adventivpflanzen aus prähistorischer Zeit, d.h. vor dem als Konvention festgelegten Jahr 1492. Zu den Archäophyten zählen z.B. die Arten Papaver rhoeas (Klatschmohn) oder Isatis tinctoria (Färberwaid, Pastel, Deutsche Indigo).
Archegonium
- Oogonium der Bryophyta (Moose) und Pteridophyta (Farne), in dem ein einzelnes Ei gebildet wird und das von einer vielzelligen Wand umgeben ist, im Gegensatz zu den Oogonien der eukaryotischen Algae (Algen)
Archespor
- Sporogenes, d.h. sporenbildendes, Gewebe des Sporogons im Inneren der Sporogonkapsel bei den Bryophyta (Moose).
Areal
- Das Verbreitungsgebiet, d.h. die Summe aller Fundorte eines Taxons (z.B. Art, Familie)
Areole
- Dornbüschel von zu Blattdornen umgewandelten Blättern, eine Blattmetamorphose, die sich z.B. bei den Cactaceae (Kakteen) findet.
Aridität, Adj. arid
- Trockenheit, d.h. im Kontext der Botanik: trockene Klimate oder Standorte mit geringen (jährlichen) Niederschlagsmengen, also Klimabedingungen, wie sie bspw. für Wüsten oder Steppen typisch sind. Im Gegensatz zur Aridität steht die Humidität.
Arillus
- Samenmantel, reduzierte Sarcotesta, z.B. der rote, ungiftige Samenmantel der Taxus baccata (Eibe)
arktisch
- Geographisch: In der Arktis gelegen. Im Kontext der Geobotanik: Klimazone der Arktis, ohne Waldwuchs und mit kalten, kurzen Sommern nicht wärmer als + 10° C
Armilla
- Ring um den Stiel des reifen Fruchtkörpers der Basidiomycota (Ständerpilze), der eine Reststruktur des Velum partiale darstellt.
Arthrospore
- Der vegetativen Vermehrung dienendes Hyphenbruchstück, z.B. bei einigen Ascomycota (Schlauchpilze)
Ascogon
- Vielkerniges, 'weibliches' Gametangium der Ascomycota (Schlauchpilze)
Ascospore
- Im Ascus der Ascomycota (Schlauchpilze) gebildete Spore
Ascus
- Schlauchförmiges Meiosporangium der Ascomycota (Schlauchpilze)
atlantisch
- Im Kontext der Geobotanik: aus der Atlantikregion stammende Pflanzenelemente, wie z.B. Digitalis sp. (Fingerhut)
austral
- Im Kontext der Geobotanik: Klimazone der Australis, die in vielerlei Hinsicht der meridionalen Klimazone ähnelt.
Australis
- Das Florenreich Australiens
Autogamie
- Fusion generativer Zellen desselben Organismus, so z.B. die Hyphen bei Morchella (Morchel), einem Ascomycet (Schlauchpilz). Auch die Selbstbefruchtung bzw. -bestäubung bei den Spermatophyta (Samenpflanzen) wird als Autogamie bezeichnet, im Gegensatz zur Allogamie. Um der Autogamie und damit der resultierenden Inzucht entgegenzuwirken haben sich bei den Spermatophyta verschiedene Mechanismen herausgebildet. Dazu zählen die Ausbildung von genetischen Barrieren (Selbinkompatibilität), sowie verschiedene morphologische bzw. entwicklungphysiologische Anpassungen, wie die Dichogamie oder die Herkogamie. Viele Arten pflanzen sich jedoch obligat autogam fort, v.a. Pionierpflanzen oder Arten extremer Standorte. Bei solchen Arten finden sich häufig zwittrige, homogame Blüten, deren Staubblätter (Stamina) und Narben gleichzeitig reifen. Auch kann es zur Ausbildung von Kleistogamie kommen, bei der Blüten gebildet werden, die sich nicht mehr öffnen. Bei einigen Arten finden sich jedoch auch Übergangsformen, bei denen sowohl Autogamie, wie auch Allogamie in verschiedenen Phasen der Blühperiode stattfindet. So bildet bspw. Oxalis acetosella (Sauerklee) sowohl fremdbestäubte, offene (chasmogame), wie auch selbstbestäubende, geschlossene (kleistogame) Blüten an einer einzigen Pflanze aus. Einen weiteren Mechanismus der Autogamie stellt die sog. Geitonogamie dar, bei der es zur vermehrten Selbstbestäubung bzw. -befruchtung zwischen den zwittrigen Blüten eines Individuums kommt.
Auxine
- Klasse von Phytohormonen, die insb. das Streckungswachstum und die apikale Dominanz bedingen
Auxozygote
- Sich stark vergrössernde Zygote einiger Bacillariophyceae (Diatomeen, Kieselalgen)
Axillärknospe
- Achselknospe

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B

Basidie
- Meiosporangium der Basidiomycota (Ständerpilze)
Basidiospore
- Von der Basidie der Basidiomycota (Ständerpilze) gebildete Spore
Basotonie
- Wuchsform der Sträucher, bei der sich die basalen Knospen und Seitentriebe in ihrem Wachstum am stärksten entwickeln und meist ein sog. Xylopodium ausbilden, im Gegensatz zur stammbildenden, akrotonen Wuchsform der Bäume
Bienne
- Zweijährige Pflanzen, d.h. in der ersten Vegetationsperiode erfolgt nur vegetatives Wachstum, in der zweiten Vegetationsperiode bilden bienne Pflanzen Blüte und Frucht und sterben danach ab
Blastochorie
- Typus der vegetativen Vermehrung durch Ausbildung von Brutsprossen
boreal
- Nördliche Klimazone mit kurzen, kühlen Sommern und harten Wintern mit Temperaturen bis -20° C
Bractee, Pl. Bracteen
- Laubblattähnliche Tragblätter von in Axillärknospen entspringenden Blütenständen
Braktee, Pl. Brakteen
- andere, v.a. im deutschsprachigen Raum verbreitete Schreibweise für Bractee
Brassinosteroide
- Gruppe von ca. 60, chem. miteinander verwandten, Phytohormonen, wie z.B. das Brassinolid (BL), die aus Derivaten von Steroid-Lactonen bestehen. Die Brassinosteroide, abgekürzt BR, leiten sich aus dem Terpenoid-Stoffwechsel ab und werden aus Vorläufermolekülen wie Squalen oder Campestrol in den Chloroplasten synthetisiert. Sie wirken allgemein als Wachstumshormone, die die Zellteilung im Spross, das Wurzelwachstum, insb. von lateralen Seitenwurzeln, die Differenzierung zu Xylemgewebe, die Keimung, sowie das Stamenwachstum und die Pollenschlauchentwicklung fördern. Die Brassinosteroide wirken über sog. BR-Rezeptoren. Dies sind Transmembranrezeptoren, die extrazellulär eine Bindungsstelle für die Brassinosteroide, sowie eine leucinreiche Region (engl. leucine rich region, abgek. LRR) aufweisen und intrazellulär eine Kinase-Domäne besitzen. Im inaktiven Zustand liegt der BR-Rezeptor als Homooligomer vor, während nach Bindung von Brassinosteroiden eine Umlagerung zu einem Heterodimer erfolgt, was zu einer veränderten Genregulation durch Phosphorylierung bestimmter Transkriptionsfaktoren führt.
Bryophyta, Bryophyten
- Taxon unter dem alle Moose zusammengefasst werden.
Die Teildisziplin der Botanik, die sich mit den Moosen beschäftigt wird als Bryologie bezeichnet.
Bryologie
- Bezeichnung für die Wissenschaft und Lehre von den Bryophyta (Moose, Bryophyten)
Bulbille
- Brutkörper oder Brutknospen, d.h. pflanzliche Organe, die speziell zum Zwecke der vegetativen Fortpflanzung gebildet werden, z.B. bei einigen Kalanchoe-Arten

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C

Calyptra
- Bei den Spermatophyta (Samenpflanzen) die Wurzelhaube, bei den Bryophyta (Moose) der obere Teil der Embryotheca des Sporophyten
Calyptrogen
- meristematisches Gewebe, d.h. initiales Bildungsgewebe, der Calyptra
Calyx
- Blütenkelch
Cambium
- Meristematisches Gewebe hpts. der Dikotyledonae (Zweikeimblättrige Pflanzen), von dem das sekundäre Dickenwachstum durch Neubildung von Leitbündelelementen und parenchymatischen Markstrahlen ausgeht. Da die vom Kambium neugebildeten Zellen lateral zur Sprossachse gebildet werden, wird das Cambium auch als Lateralmeristem bezeichnet. Das Cambium leitet sich als Restmeristem vom Procambium ab, das bei der Sprossanlage aus dem Apikalmeristem hervorgeht. Es ist ringförmig, eine oder mehrere Zellschichten ausbildend, im äusseren Bereich des Spross- oder Wurzelquerschnitts angeordnet. Dabei lässt sich das Cambium in ein fasciculäres Cambium, das zwischen Phloem- und Xylemelementen liegt und diese neu bildet, und ein interfasciculäres Cambium, das in den Abschnitten zwischen den fascikulären Cambien liegt und die Markstrahlen ausbildet, unterteilen. Durch perikline Teilungstätigkeit des fasciculären Kambiums werden während des sekundären Dickenwachstums des Sprosses und der Wurzel v.a. der Dikotyledonae (Zweikeimblättrige Pflanzen) sekundäre Leitbündel neu gebildet, so dass die Xylemelemente nach der Innenseite des Sprosses und die Phloemelemente nach dessen Aussenseite hin entstehen. Das interfasciculäre Cambium bildet dabei die nach aussen weisenden Baststrahlen und die nach innen weisenden Markstrahlen aus. Durch die jährlich sich wiederholende Wachstumstätigkeit und die verschiedenen Bedingungen des Wachstums im jahreszeitlichen Verlauf bilden sich durch die Cambiumtätigkeit charakteristische Strukturen aus, die im Querschnitt des Sprosses (Stamm) von holzigen Pflanzen (Bäume) als Jahresringe des Holzes erscheinen. Diese Jahresringe werden v.a. durch aufeinanderfolgende Schichten der Xylemelemente gebildet, während die Zellen der nach aussen weisenden Phloemschicht meist "kollabieren" und sich verdichten, so dass ein Nachweis der Jahresringe an diesen Elementen nur selten möglich ist. Einige Monokotyledonae (Einkeimblättrige Pflanzen), wie die Dracaenae oder einige Palmenarten besitzen ebenfalls ein Cambium und sind zu sekundärem Dickenwachstum befähigt. Bei diesen Arten handelt es sich jedoch um ein extrafasciculäres Cambium, in dem die Leitbündelelemente gemeinsam gebildet werden und durch andauerndes Wachstum nach innen wandern und dabei von primären zu sekundären Leitbündeln werden. Auch das Phellogen stellt ein Cambiumgewebe dar, da es sich um ein Lateralmeristem handelt.
Cantharophilie, Adj. cantharophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Käfern bestäubt werden, als cantharophil bezeichnet. Cantharophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Capensis
- Florenreich der Südwestspitze Afrikas
capsal
- Zelluläre Organisationsstufe, die durch zellwandlose ("nackte"), unbegeisselte und in eine Gallerthülle eingeschlossene Einzeller gekennzeichnet ist, z.B. Distephanus speculum
Carboxysom
- s. Carboxysom
Carpell, Pl. Carpelle
- Fruchtblatt der Angiospermae (Bedecktsamer). Das Carpell stellt anatomisch den 'weiblichen' Teil der Forpflanzungsorgane der bedecktsamigen Pflanzen dar. Bei dem verbreitesten Typus gliedert sich das Carpell in einem verdickten, fertilen unteren Teil und in einem gestreckten, sterilen oberen Abschnitt, der der Aufnahme und Weiterleitung der Pollen dient. Der fertile Abschnitt schliesst die an sog. Placenten gebildeten Samenanlagen (Ovula) ein und wird als Fruchtknoten bzw. Ovar bezeichnet. Der obere, sterile Abschnitt des Carpells besteht apikal aus der sog. Narbe (auch Stigma), die zur Aufnahme des Pollens dient und zu diesem Zweck verdickt ist und/oder klebrig-schleimige Stoffe absondert. An die Narbe schliesst sich stielartig der sog. Griffel an, durch den auswachsenden Pollenschläche dem Fruchtknoten zugeführt werden. Die gesamten, eine Einheit bildenden Fruchtblätter einer Blüte werden als Gynoeceum bezeichnet. Sind dabei die einzelnen Fruchtblätter des Gynoeceums miteinander verwachsen (coenocarpes Gynoeceum), wird das gesamte Gynoeceum auch als Pistill oder Stempel bezeichnet Auch hier kann eine Differenzierung der einzelnen Abschnitte in Fruchtknoten, Griffel und Narbe erfolgen. (Anm.: in [a03] wird auch das einzelne, aus Fruchtknoten, Griffel und Narbe bestehende Carpell als Pistill bzw. Stempel bezeichnet). Bei getrenntgeschlechtlichen Büten werden die weiblichen, nur aus Carpellen bestehenden Blüten als carpellat bezeichnet. Eine alternative Schreibweise ist Karpell, insb. im angelsächsischen Sprachgebrauch ist jedoch die Schreibweise mit 'c' gebräuchlich (engl. carpel, Pl. carpels).
carpellat
- Bezeichnung für die weiblichen Blüten von Pflanzen mit getrenntgeschlechtlichen Blüten, im Gegensatz zu rein männlichen Blüten, die als staminat bezeichnet werden. Bei carpellaten Blüten sind die männlichen Fortpflanzungsorgane der Blüte, die Staubblätter (Stamen), steril bzw. stark zurückgebildet, die weiblichen Organe, die Carpelle jedoch voll funktionsfähig.
Caruncula
- lat. für dt. "Stückchen Fleisch". Typus pflanzlicher Samenanhängsel (Elaiosomen), der als reduzierter Arillus an der Keimöffnung des Samens ausgebildet wird. Solche nährstoffhaltigen Samenanhängsel nehmen eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Samen durch Ameisen (Myrmekochorie) ein und finden sich z.B. vielfach bei den Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse).
Caudicula, Pl. Caudiculae
- "Stielchen", ein zusätzliche Bildung der Antheren bei vielen Orchidaceae (Orchideen), die zusammen mit dem sog. Rostellum zur Ausbreitung der Pollen als Pollinium bzw. Pollinarium beiträgt.
Cauliflorie
- Sprossblütigkeit, d.h. Blütenbildung am Pflanzenspross, z.B. bei Theobroma cacao (Kakao)
Cauloid
- Sprossartiges Organ der Bryophyta (Moose) und der Phaeophyceae (Braunalgen)
Ceja
- In Südamerika verbreitete Bezeichnung für die Bergnebelwälder der Anden
Chalaza
- Basalregion (Embryosackbasis) der Samenanlage (Ovulum) der Spermatophyta (Samenpflanzen)
Chamaephyt
- Halb- u. Zwergsträucher, die ihre Erneuerungsknospen knapp über dem Boden tragen und somit unter der Schneedecke überwintern, zu diesen zählen auch die Polsterpflanzen
Chasmogamie
- Bildung offener, d.h. der Fremdbestäubung zugänglicher Blüten. Chasmogamie ist damit Vorraussetzung für die Allogamie und steht im Gegensatz zur Kleistogamie.
circumpolar
- geographisch: Die Umgebung der Polregionen
Chaparral
- Teil des Florenreiches Holarktis mit mediterranem Klima, z.B. im südlichen Kalifornien
Chiropterophilie, Adj. chiropterophil
- Im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Arten der Chiroptera (Fledermäuse) bestäubt werden, als chiropterophil bezeichnet. Synonym dazu wird auch der Begriff Flagelliflorie verwendet.
Chlorobionta
- taxonomische Gruppe, die alle Pflanzen mit zur Photosynthese befähigten, Chlorophyll a und b enthaltenden Chloroplasten, Zellwänden bestehend aus Cellulose und Pektinen, sowie mit den Reservestoffen Amylose bzw. Saccharose einschliesst. Unter diesem auch als Viridiplantae bezeichneten Taxon werden die Gruppen der Chlorophyta (Grünalgen), Bryophyta (Moose), Pteridophyta (Farne) und der Spermatophyta (Samenpflanzen) zusammengefasst.
Chlorozyte
- Spez., mit Chloroplasten besetzte und daher zur Photosynthese befähigte Zellen der Sphagnidae (Torfmoose)
Chlorophyta, Chlorophyten
- Taxon unter dem alle grünen Algen zusammengefasst werden.
Chloroplast
- s. Chloroplast
Chore
- Ausbreitungseinheit, dies sind i.d.R. Samen, können aber auch vegetative Pflanzenteile oder ganze Pflanzen sein, s.a. Diaspore
Choricarpie, Adj. choricarp
- Freistehende Carpelle der Angiospermata (Bedecktsamer), auch als apocarp bzw. monocarp bezeichnet. Choricarpe Gynoeceen finden sich bspw. bei vielen Ranunculaceae
Chorologie
- Arealkunde
Chromatophor
- s. Chromatophor
Chromoplast
- s. Chromoplast
Chromatoplasma
- s. Chromatoplasma
Cladodie, Pl. Cladodien
- Sprossmetamorphose, die eine Sonderform der Platycladie darstellt. Bei der Bildung von Cladodien sind Langsprosse oder Teile davon zu scheinbaren Blättern umgewandelt, wie z.B. bei Zygocactus truncatus (Weihnachtskaktus)
coccal
- Zelluläre Organisationsstufe gekennzeichnet durch unbegeisselte Einzeller mit Zellwand, z.B. Bacillariophyceae (Diatomeen, Kieselalgen)
Coccolith
- Charakteristisch geformte Kalkplättchen an der Zelloberfläche der Haptophyta
Coenobium, Adj. coenobial
- Zelluläre Organisationsstufe, gekennzeichnet durch Bildung eines losen, vorübergehenden oder dauerhaften, Zellverbandes, bestehend aus mehreren, zusammengelagerten Zellen (meist capsale Einzeller) innerhalb einer gemeinsamen Hülle. Diese Umhüllung besteht häufig aus einer Gallertschicht oder wird aus Zellwandmaterial der Mutterzelle, aus dem die coenobialen Zellen hervorgegangen sind, gebildet. Coenobien finden sich bspw. bei den Cyanobacteriota (Blaualgen) Gloeocapsa, Chroococcus oder Merismopedia.
Coenocarpie, Adj. coenocarp
- Verwachsung der einzelnen Carpelle der Angiospermae (Bedecktsamer) zu einem gemeinsamen Gynoeceum, im Gegensatz zum choricarpen Gynoeceum, s.a. Paracarpie und Syncarpie
Coleoptile
- Keimblatt der Monokotyledonae (Einkeimblättrige Pflanzen)
Coleorhiza
- Keimwurzel der Monokotyledonae (Einkeimblättrige Pflanzen)
collin
- Hügelstufe, Höhenstufe der Hügel bis ca. 500 m ü.N.N.
Colpus, Adj. colpat
- Keimfalte, d.h. langgestreckte Apertur, in äquatorialer Lage des Pollenkorns
Colporus, Adj. colporat
- Kombination aus colpaten und poraten Typus der Aperturen des Pollenkorns
Columella
- Steriles Gewebe ("säulchenartig") der Sporogonkapsel, welches als Nährstoffzuleiter und Wasserspeicher für die sich entwickelnden Sporen dient
Conidium, Conidiospore
- Sonderform von (mitotisch entstandenen) Exosporen (Mitosporen) bei vielen Pilzen und einigen Prokaryoten. Bei den Ascomycota (Schlauchpilze) und den Basidiomycota (Ständerpilze) entstehen Conidien an besonderen Ausläufern der Hyphen, wobei die Conidiosporen von den Conidienträgern (Conidiophoren), bestehend aus Rami, Metulae und Phialiden, abgeschnürt werden.
Conidiophor
- Conidienträger, d.h. eine besondere Struktur an denen die als Conidien bezeichneten Exosporen der Ascomycota (Schlauchpilze) und der Basidiomycota (Ständerpilze) entstehen. Ein Conidiophor setzt sich i.d.R. aus den sog. Rami, Metulae und Phialiden zusammen.
Cormobionta
- Gruppe derjenigen Pflanzen, deren Vegetationskörper sich in in Wurzel, Spross und Blatt gliedert. Im Gegensatz zu den Cormophyta werden bei dieser Bezeichnung neben den Pteridophyta (Farne) und Spermatophyta (Samenpflanzen) auch die Bryophyta (Moose) mit eingeschlossen.
Cormus
- von gr. cormos, dt. Spross, Stamm, Pfosten. Vegetationskörper der Cormophyten, d.h. der Pteridophyta (Farne) und Spermatophyta (Samenpflanzen), der eine charakteristische Gliederung in Spross, Blatt und Wurzel aufweist
Cormophyta, Cormophyten
- Sprosspflanzen, d.h. Gruppe von Pflanzen, deren Vegetationskörper sich in in Wurzel, Spross und Blatt gliedert. Im Gegensatz zu den Cormobionta ist dieser Begriff enger gefasst und umfasst nur die Pteridophyta (Farne) und Spermatophyta (Samenpflanzen), während die Bryophyta (Moose) nicht zu den Cormophyten gerechnet werden.
Corolle, Corolla
- Blütenkrone, d.h. der aus meist durch Färbung distinktiv differenzierten Blumenblättern (Petalen) bestehende, obere Anteil des doppelten Perianths. Der untere Teil dieser Blütenhülle wird dabei von einem als Calyx bezeichneten Kelch gebildet, dessen Blätter (Sepalen) i.d.R. gün sind.
Cortex
- Allg.: Rinde, Rand- oder Rindenschicht bzw. -bereich. Bei den Phaeophyceae (Braunalgen) wird die Rinde des Cauloids als Cortex bezeichnet.
Cortina
- Schleier, der den Stiel und Hut des reifen Fruchtkörpers der Basidiomycota (Ständerpilze) miteinander verbindet und eine Reststruktur des Velum partiale darstellt.
Cotyledone
- Keimblatt, insb. Bezeichnung für die Keimblätter der Dikotyledonae (Zweikeimblättrige Pflanzen)
Cryptophyt
- Pflanzen mit unterirdischen Achsenorganen, auch als Geophyten bezeichnet, man unterscheidet Zwiebel- oder Rhizomgeophyten
Cupula, Pl. Cupulen
- Fruchtbecher, d.h. eine i.d.R. endständige (terminale) Umhüllung von Samenanlagen (Ovula) oder Früchten. Insb. die Fagaceae (Buchengewächse) sind durch die Ausbildung eines als Cupula bezeichneten Fruchtbechers charakterisiert, der als verholzende Umhüllung die reifen Früchte mehr oder weniger umschliesst. So sind die Bucheckern von Fagus sylvatica (Rotbuche) in einer vier-klappigen Cupula eingeschlossen, während bei Quercus robur (Stieleiche) die Eichel relativ freiliegend in einer becherförmigen Cupula sitzt. Bei den fossilen, zu den Cycadophytina (Fiederblättrige Nacktsamer) zählenden Pteridospermae (Samenfarne) werden die meist gelappten Einhüllungen der Samenanlagen als Cupula bezeichnet. Man nimmt an, dass sich aus diesen Cupulen durch Verwachsung mit dem inneren Integument das zweite, äussere Integument dieser Gruppe entwickelt hat.
Cuticula
- Wachsartiger Überzug der Epidermis bei den Cormophyta, der v.a. als Diffusionsbarriere wirkt und so der Austrocknung durch Transpiration vorbeugt.
Cyanelle
- s. Cyanelle
Cyathium, Pl. Cyathien
- Pseudanthien, also Scheinblüten, der Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse). Die Cyathien bestehen aus mehreren getrenntgeschlechlichen Blüten, wobei meist fünf auf ein einziges Staubblatt reduzierte, männliche Blüten, eine, auf Fruchtknoten und Griffel reduzierte, weibliche Blüte umstehen. Diese Blüten sind i.d.R. von Nektardrüsen umgeben, die wiederum von blütenblattartigen Hochblättern (Bracteen) eingehüllt werden.
Cyste
- Im Kontext der Mikrobiologie und Botanik: Allg. meist zur Dauerform ausgebildete Zellen, insb. die durch starke Zellwandverdickung gebildeten Dauerformen bei einigen Bakterien und Algen
Cystide
- Sterile Endhyphe des Hymeniums bei den Basidiomycota (Ständerpilze)
Cytokinine
- Klasse von Phytohormonen

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D

Decussation, Adj. decussiert
- Sonderform der wirteligen Blattstellung, bei der sich je zwei Blätter an einem Nodus gegenüber stehen, so dass die Blätter des nächsten Nodus um 90° verschoben aufeinander folgen (kreuzgegenständige Blattstellung), z.B. bei Urtica (Brennessel)
Dermatogen
- Urabschlussgewebe, meristematisches Gewebe, d.h. initiales Bildungsgewebe, der Wurzelspitze, aus dem die Zellen der Rhizodermis gebildet werden.
Dermocalyptrogen
- gemeinsames initiales Bildungsgewebe der Calyptra und der Rhizodermis, z.B. bei den Gymnospermae (Nacktsamer)
Degradation
- Durch anthropogene Einflüsse veränderte Pflanzengesellgeschaft, z.B. durch Rodung. Typische Degradationsvegetationen sind z.B. die mediterranen Gebüsch- (Macchie) und Heidevegetationen (Garigue)
Desertifikation
- Wüstenbildung, Ausbreitung der Wüste durch anthropogene wie auch klimatische Faktoren
Destruent, Pl. Destruenten
- "Zersetzer", von lat. destruo, dt. nieder-, einreissen, zugrunde richten, unschädlich machen. Als Destruenten werden allg. Organismen bezeichnet, die sich hpts. durch Abbau bzw. Zersetzung von totem pflanzlichen oder tierischem Material ernähren, wie z.B. viele Arten der Mycota (Pilze).
Detritus
- Gesteinsabrieb oder kleinste Partikel abgestorbenen organischen Hartmaterials, die als mineralische Sink- und Schwebestoffe saprophagen Organismen als Nährstoffe dienen
Diaspore
- Ausbreitungsbiologisch-funktionelle Einheit, also bei den Spermatophyta (Samenpflanzen) der Samen bzw. die Frucht, s.a. Chore
Dichasium, Adj. dichasial
- Form des sympodialen Wuchses: Zwei Seitentriebe übergipfeln den Haupttrieb, z.B. bei Syringa (Flieder)
Dichogamie, Adj. dichogam
- Zeitlich versetzte Reifung von männlichen (Staubblätter) und weiblichen (Narbe) Fortpflanzungsorganen. Dichogamie tritt daher in zwei Formen auf: Der als Protogynie bezeichneten "Vorweiblichkeit" und der als Protandrie bezeichneten "Vormännlichkeit". Beide Formen dienen der Vermeidung von Inzucht durch Autogamie (Selbstbefruchtung bzw. -bestäubung).
dicotyl
- zweikeimblättrig, d.h. eine Bezeichnung für diejenigen Pflanzen, deren Keimlinge zwei Cotyledonen (Keimblätter) bilden, im Gegensatz zu den monocotylen (einkeimblättrigen) Pflanzen. Die dicotylen Pflanzen werden in dem Taxon der Dicotyledonae zusammengefasst und den einkeimblättrigen Monocotyledonae gegenübergestellt. Allerdings ist die Stellung des Taxons der Dicotyledonae als monophyletische Gruppe umstritten und so erfolgt in der modernen Systematik, insb. bei der engl. Angiosperm Phylogeny Group (abgk. APG), zumeist eine weitere Untergliederung. Zur Unterscheidung von dicotylen und monocotylen Pflanzen s.a. Morphologische Vergleiche.
dikotyl
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für dicotyl.
Diöcie, Adj. diöcisch
- Zweihäusigkeit, d.h. gemischtgeschlechtliche Pflanzen, die Blüten beiderlei Geschlechts bilden, im Gegensatz zu monöcischen Pflanzen
Diplokokken
- Paarweise miteinander verbundene Kokken
Diplosporie
- Mechanismus der sekundär ausgebildeten, vegetativen Fortpflanzung (Apomixis), bei der die Chromosomenreduktion der Meiose bei der Meiosporenbildung unterbleibt, so dass diploide Eizellen entstehen, aus denen parthenogenetisch neue Sporophyten entstehen können.
Disjunktion, Adj. disjunkt
- Die Verbreitung einer Art in räumlich nicht zusammenhängenden (disjunkten) Arealen
Dispersie, Adj. dispers
- Eine der 3 Grundformen der Blattstellung (Phyllotaxis), die sich durch schraubige oder wechselständige Blattstellung ohne Orthostiche auszeichnet. Bei disperser Blattstellung stehen die Blätter aufeinanderfolgender Nodi unter einem bestimmten Winkel (Divergenzwinkel) zueinander, so dass sich auf den ganzen Spross bezogen eine spiralige Anordnung der Blätter ergibt.
Distichie, Adj. distich
- Eine der 3 Grundformen der Blattstellung (Phyllotaxis), bei der nur ein Blatt an einem Nodus ausgebildet wird, so dass das Blatt des nächsten Nodus um 180° verschoben darüber steht. Distiche Blattstellung ist typisch für viele Monocotyledonae (Einkeimblättrige Pflanzen), wie z.b. bei Iris (Schwertlilie), und führt zur Ausbildung von 2 Orthostichen.
Doliporus
- Sonderform des Porus bei den Basidiomycota (Ständerpilze)
Domatium
- "Schlafraum", d.h. besondere, spez. vom Pflanzenkörper ausgebildete Kammern, die der Beherbergung und dem Schutz von Insekten dienen, mit denen die Pflanze vergesellschaftet ist. Solche Domatien sind bes. für die, in den Tropen häufig anzutreffenden, sog. Myrmekophyten typisch, die mit bestimmten Ameisenarten in mutualistischer Symbiose leben (z.B. die Ameisenbäume Cecropia sp. mit Spezies der Ameisengattung Azteca, oder Macaranga mit Ameisen der Gattung Crematogaster).

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E

Ektomycorrhiza
- Mykorrhiza, bei der die Hyphen des symbiontischen Pilzes nicht in die Wurzelzellen der Pflanzen eindringen, sondern diese nur umschliessen und einen sog. Pilzmantel ausbilden (ektotrophe Mycorrhiza). Dieser aus Pilzmycel bestehende Mantel unterdrückt die Ausbildung der Wurzelhaube (Calyptra), sowie der Wurzelhaare.
ektotroph
- Mykorrhiza, bei der die Hyphen des symbiontischen Pilzes nicht in die Wurzelzellen der Pflanzen eindringen, sondern diese nur umschliessen (ektotrophe Mycorrhiza, auch Ektomycorrhiza)
Elaiosom, Pl. Elaiosomata o.a. Elaiosomen
- Zucker- und/oder Fetthaltige Anhänge an den Samen myrmekochorer oder ornithochorer Pflanzen, die der Anlockung von Ameisen und Vögeln, sowie als Anreiz zur Verbreitung der Samen durch diese dienen. Elaiosomata bestehen i.d.R. aus Zuckern und/oder Fetten, können jedoch auch Proteine oder Vitamine enthalten. Bei der Verbreitung der Diasporen durch Ameisen (Myrmekochorie) verschleppen die Ameisen die Samen in ihren Bau, trennen das Elaiosom vom eigentlichen Samen und verbringen diesen wieder ausserhalb ihres Baus, wo er nun auskeimen kann. Hinsichtlich der Lage bzw. des Bildungsortes des Elaisoms am Samen unterscheidet man Carunculae und Strophiolen. Elaiosomen finden sich bspw. an den Samen des Schneeglöckchens Galanthus nivalis.
Elatere
- Sterile Schwesterzellen der Sporen der Marchantiopsida (Lebermoose), die der Ausbreitung dienlich sind, z.T. hygroskopisch beweglich
Embryophyta, Embryophyten
- Organisationstypus von Pflanzen, bei denen sich die Zygote nach der Befruchtung zu einem von der Mutterpflanze ernährten, mehrzelligen Embryo entwickelt. Zu den Embryophyten zählen die Bryophyta (Moose), sowie die Tracheophyta (Gefässpflanzen), also die Pteridophyta (Farne) und Spermatophyta (Samenpflanzen)
Embryotheca
- Hülle des embryonalen Sporophyten bei den Bryophyta (Moose), zereisst beim Wachstum in Calyptra und Vaginula
Endemik, Adj. endemisch
- Begrenzung des Vorkommens einer Art auf eine begrenztes Areal
Endomycorrhiza
- Mykorrhiza, bei der die Hyphen des symbiontischen Pilzes in die Wurzelzellen der Pflanzen eindringen, z.B. typisch für viele Orchidales (Orchideenartige). Bei den Orchideen handelt es sich überdies oftmals um eine obligate Symbiose, da viele Orchideenarten ohne den Pilz nicht in der Lage sind auszukeimen. In diesen Fällen wird der zugehörige Pilz auch als "Ammenpilz" bezeichnet.
Endoperidie
- Innere Hülle bei Fruchtkörpern der Basidiomycota (Ständerpilze) mit doppelter Peridie
Endosperm
- Nährgewebe des Embryos im Samen der Embryophyta, entsteht bei den ursprünglichen Gymnospermae (Nacktsamer) vor der Befruchtung und ist haploid, während es bei den Angiospermae (Bedecktsamer) nach der Befruchtung gebildet wird und dann triploid ist. Das am besten untersuchte Endosperm ist das der Getreidesamen. Hier besteht das Endosperm aus zwei Schichten, einer äusseren Aleuronschicht und einer inneren Stärke-haltigen Schicht. Die Zellen der Aleuronschicht besitzen stark verdickte Primärwände und enthalten viele Protein-haltige Vakuolen, die auch als Proteinkörper bezeichnet werden. Die Aleuronzellen stellen somit die Enzyme bereit, die der Samen zur Auskeimung benötigt, u.a. die α-Amylase, die die Umsetzung der Stärke des inneren Endosperms zu kürzeren Oligosacchariden katalysiert. Die α-Amylasen-Produktion wird durch Phytohormone aus der Klasse der Gibberelline ausgelöst, die wiederum im Embryo des Samens produziert werden.
Endospore
- Allg. Bez. für die im "Inneren", z.B. eines Sporangiums, gebildeten Sporen, siehe aber auch bakterielle Endosporen.
endotroph
- Mykorrhiza, bei der die Hyphen des symbiontischen Pilzes in die Wurzelzellen der Pflanzen eindringen (endotrophe Mycorrhiza, auch Endomycorrhiza), z.B. bei den Orchidales (Orchideen)
Entomophilie, Adj. entomophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Insekten bestäubt werden, als entomophil bezeichnet.
Ephemere
- Kurzlebige Pflanzen, die v.a. in Anpassung an Wüstenstandorte, nach einmaligen Regenfällen keimen und in kurzer Zeit ihren Lebenszyklus durchlaufen
Epichil, Epichilium
- Der komplex geformte, obere (distale) Teil des Labellums bei bestimmten Arten der Orchidaceae (Orchideen), insb. kennzeichnend für die südamerikanische Gattung Stanhopea, aber z.B. auch bei der in Mitteleuropa vorkommenden Epipactis (Stendelwurz) vorhanden. Der untere (proximale) Teil eines solchen Labellums wird dabei als Hypochil bezeichnet. Bei den unterschiedlichen Orchideenarten kann der komplexe Aufbau des Labellums verschiedenartig ausgeführt sein, so ist bspw. bei Epipactis das Hypochil wannen- bzw. schüsselförmig verbreitert, nektarführend und geht durch eine als Kragen bezeichnete Engstelle in das meist herzförmige Epichil über.
Epiblem
- andere Bezeichnung für das Dermatogen
Epicotyl
- Sprossteil oberhalb der Keimblätter (Cotyledonen) und unterhalb der Primärblätter
Epidermis
- Primäres Abschlussgewebe, d.h. bei Pflanzen die äusserste Zellschicht des Sprosses bzw. der Blätter. Die epidermalen Zellen sind meist frei von Chloroplasten (ausser bei Farnen, einigen Schattenpflanzen und den Schliesszellen der Stomata) und besitzen eine aussen aufgelagerte Wachsschicht, die sogenannte Cuticula
epigäisch
- Keimungstyp bei der die Keimblätter (Cotyledonen) oberirdisch ausgebildet werden, im Gegensatz zur hypogäischen Keimung
Epigynie, Adj. epigyn
- Unterständiger Fruchtknoten, d.h. der Fruchtknoten wird mehr oder weniger von der Blütenachse umwachsen und Blütenhüllblätter, sowie die Stamina inserieren oberhalb des Fruchtknotens, im Gegensatz zur Hypogynie.
Epiphyllie
- Auf den Blättern höherer Pflanzen wachsende Moose, v.a. in den Tropen verbreitet
Epiphyt, Pl. Epiphyten
- Pflanzen die auf anderen Pflanzen ihren Lebensraum haben, z.B. viele tropische Orchidaceae (Orchideen) und Pteridophyta (Farne)
Epitheka
- Oberer Kieselsäurepanzer der Bacillariophyceae (Kieselalgen, Diatomeen)
Erosion
- Abtragung und Auswaschung der nährstoffhaltigen Erdschicht durch Wind und Wasser, z.B. infolge von Rodung
Ethylen
- Phytohormon
Etiolement
- sog. "Vergeilung". Mit Etiolement wird das verstärkte Längen- und Streckungswachstum des Hypocotyls bezeichnet, das bei der Keimung von Pflanzensamen unter Lichtmangelbedingungen, d.h. bei überwiegender Dunkelheit, auftritt. Da Pflanzen unter derartigen Bedingungen keine Photosynthese betreiben können, erfolgt das Wachstum nahezu aussschliesslich aus den Reservestoffen des Samens. Ferner werden kaum Pigmente gebildet, so dass etiolierte Pflanzen nicht grün, sondern weisslich-gelblich gefärbt sind. Unter natürlichen Bedingungen kann Etiolement bspw. bei Samen auftreten, die in tieferen Erdschichten keimen oder bei keimenden Pflanzen, deren Lichtexposition durch andere Pflanzen verhindert wird. Durch das starke Streckungswachstum versuchen solche Keimlinge eine Lichtexposition zu erzielen. Experimentell wird das Etiolement häufig induziert, um das Streckungswachstums und die damit verbundenen Mechanismen zu erforschen, wie etwa den Auxin-Transport.
Euanthium
- Blüte, d.h. die morphologische Einheit der Blüte der Spermatophyta (Samenpflanzen)
eusporangiat
- Mehrschichtige Sporangienwand, insb. Unterscheidungsmerkmal der Pteridophyta (Farne)
Eustele
- Leitbündeltypus der Dikotyledonae (Zweikeimblättrige Pflanzen), bei dem die kollateralen Leitbündel zu einem Zylinder verschmolzen sind, der das Mark umgibt und nur durch Holzstrahlen durchbrochen ist.
Exine
- Die äussere Schicht der Pollenkornwand (Sporoderm), die v.a. dem Schutz des von der Intine umgebenen Pollen-Protoplasten dient. Schon während der Entwicklung des Pollenkorns werden in der Exine in Ein- oder Mehrzahl charakteristische Aussparungen bzw. Öffnungen gebildet, die als Aperturen bezeichnet werden. Diese Aperturen dienen als Keimstellen, durch die der auskeimende Pollenschlauch, der aus der Intine gebildet wird, auswachsen kann. Chemisch besteht die Exine aus sog. Sporopolleninen, Terpen-Verbindungen, die mit zu den härtesten biologischen Substanzen zählen. Die Exine kann u.U. eine sehr komplexe Struktur aufweisen und besteht i.d.R. aus mehreren, aufeinander aufbauenden Unterschichten. So lassen sich grundsätzlich eine innere Endexine und eine äussere Ektexine unterscheiden. Diese sind bei den Gymnospermae (Nacktsamer) noch relativ unstrukturiert und bestehen hpts. aus lamellären (Endexine) und granulären (Ektexine) Schichten. Bei den Angiospermata (Bedecktsamer) ist die Exine stark strukturiert bzw. skulpturiert und stellt insb. durch die Anzahl, Form und Lage der Aperturen ein sehr wichtiges, artspezifisches Merkmal dar. So untergliedert sich die Exine der Angiospermen in eine lamelläre Nexine, die an ihrem äusseren Rand einen sog. engl. foot-layer aufweist, und eine sich daran anschliessende, stark strukturierte Sexine. Die Nexine ohne foot-layer wird hier auch als Endexine und die Sexine mit dem foot-layer als Extexine bezeichnet. Die Sexine weist eine charakteristische Strukturierung auf, wobei aufgrund der Ausformung dieser Skulputurierung grundsätzlich tectate und intectate Pollenkörner unterschieden werden. So schliessen sich bei den tectaten Pollenkörner an den foot-layer säulen-, tafel- oder andersartig geformte Erhöhungen an, die als Collumellae oder Bacula bezeichnet werden. An diese schliessen sich horizontale, u.U. geschlossene, dachartige Verdickungen an, die entsprechend als lat. Tectum, dt. Dach bezeichnet werden. Auf dem Tectum können weitere Strukturen sitzen, die dann das sog. Supra-Tectum bilden (supratectate Pollenkörner). Bei den intectaten Pollen fehlen die dachartigen Strukturen und die Sexine besteht lediglich aus den verschiedenartig geformten Erhebungen. Bei beiden Pollenkorntypen können auf die Exine verschiedene Stoffe, v.a. jedoch Pollenkitt aufgelagert sein, die sich bei den tectaten Pollen auch in den Hohlräumen des Tectums befinden können.
Exodermis
- Sekundäres Abschlussgewebe der Wurzel, das sich aus der Hypodermis bildet, verkorkt und die abgestorbene Rhizodermis ersetzt
Exoperidie
- Äussere Hülle bei Fruchtkörpern der Basidiomycota (Ständerpilze) mit doppelter Peridie
Exospore
- An aussenliegendem Gewebe/Zellen gebildete Sporen, zu diesen zählen bspw. die Conidiosporen, siehe aber auch bakterielle Exosporen
extrafloral
- Ausserhalb der Blüte liegend, insb. bei Merkmalen, die sonst typische Bildungen der Blüte darstellen. So etwa die extrafloralen, also an anderen Organen als der Blüte, gebildeten Nectarien von Myrmekophyten

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F

Filament
- Im Kontext der botanischen Anatomie bzw. Morphologie: Staubfaden, d.h. der Stengel der Antheren tragenden Stamina.
Flagelliflorie
- Fledermausblütigkeit, also die Bestäubung (Pollination) von Pflanzen durch Arten der Chiroptera (Fledermäuse). V.a. in den Tropen stellt die Flagelliflorie eine verbreitete Form der Bestäubung dar und geht mit entsprechenden Anpassungen der Blütenformen und des Nektarangebots einher. Synonym wird auch der Begriff Chiropterophilie verwendet.
Flora
- Die Gesamtheit aller Pflanzen bzw. aller Pflanzenarten in einem geographischen Gebiet oder einem bestimmten Lebensraum. Da in den Anfängen der botanischen Forschung die Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen zu den Pflanzen gezählt wurden, werden in einem erweiterten Sinne unter dem Begriff der Flora auch Mikroorganismen, wie v.a. Bacteria (Bakterien), Fungi (Pilze) inkl. der Lichenes (Flechten), Algae (Algen) oder Protisten zusammengefasst. Eine nur aus solchen Organismen bestehende Flora wird entsprechend auch als Mikroflora bezeichnet. In Bezug auf die Mikroflora werden zudem spezielle Lebensräume berücksichtigt, so spricht man bspw. bei der v.a. aus Bakterien, aber u.U. auch aus anderen Mikroorganismen bestehenden Mikroflora des tierischen Darms von einer Darmflora, während die im Boden lebenden Bakterien unter dem Begriff der Bodenflora zusammengefasst werden.
folios
- Organisationsform der Marchantiopsida (Lebermoose) mit Blättchenausbildung (foliose Lebermoose)
Fragmentation
- Zerfall eines vielzelligen Organismus in kleinere, lebensfähige, vermehrungsfähige Einheiten
Fungi
- Abgeleitet von lat. fungus, dt. Pilz. Taxon, unter dem alle Pilze zusammengefasst werden. Synonym wird auch die aus dem Griechischen stammende Bezeichnung Mycota verwendet, allerdings stellt das Taxon Fungi die bevorzugte Verwendung dar.
Funiculus
- Stielzone der Samenanlage (Ovulum) der Spermatophyta (Samenpflanzen)
Fynbos
- Teil des Florenreiches Capensis mit mediterranem Klima und grosser, charakteristischer endemischer Artenzahl

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G

Galleriewald
- An Ufern und den Überflutungsflächen von Flüssen ausgebildete Waldvegetation. Ausgeprägte Galleriewälder finden sich v.a. in Regionen ariden Klimas oder nährstoffarmer Böden, wo das Wasser des Flusslaufes den niedrigen Niederschlag oder den geringen Nährstoffgehalt des Bodens durch Überflutungen ausgleicht, wie bspw. am Niger oder bei vielen Flüssen des Amazonasgebietes
Gamet
- Geschlechtsverschiedene, haploide Fortpflanzungszellen, die aus einer Meiose hervorgegangen sind und im Vorgang der sog. Gametogamie zu einer Zygote verschmelzen können.
Gametangiogamie
- Fortpflanzung durch Verschmelzung von Gametangien
Gametangium
- Ort bzw. Organ der Bildung von Gameten
Gametogamie
- Fortpflanzung durch Verschmelzung von Gameten
Gametogenese
- Der Bildungs- und Entwicklungsvorgang der Gameten
Gametophyt
- Haploide Generation innerhalb der Embryophyta und eukaryotischen Algae (Algen), die Gameten ausbildet
gastroid
- Typus des Fruchtkörpers der Basidiomycota (Ständerpilze), mit innen gebildeten Basidien (s.a. Gleba)
Geitonogamie
- Nachbar(schafts)bestäubung bzw. -befruchtung. Die Geitonogamie stellt einen Sonderfall der Autogamie, also der Selbstbestäubung bzw. -befruchtung, dar. Bei dieser Art der Autogamie kommt es zur vermehrten Bestäubung zwischen den zwittrigen Blüten einer einzigen Pflanze. Häufig ist die Gaitonogamie dadurch gekennzeichnet, dass die Blüten eines Individuums sich gleichzeitig entwickeln und aufblühlen, wie z.B. bei Borago sp. (Borretsch).
Geophyt
- s. Cryptophyt
Germination
- "Keimung", d.h. eine Bezeichnung für den Vorgang der Auskeimung von Sporen und Samen
Gibberelline
- Klasse von Phytohormonen
Gleba
- Die Innenmasse der aus Basidiosporen und Hyphen bestehenden Fruchtkörper (gastroide Fruchtkörper) von sich entwickelnden Basidiomycota (Ständerpilze)
Griffel
- Auch als Stylus bezeichneter, stengel- bzw. fadenförmiger Abschnitt des oberen, sterilen Teil des Fruchtblatts (Carpells) bzw. eines verwachsenen (coenocarpen) Gynoeceums, durch den die auswachsenden Pollenschläuche dem Fruchtknoten (Ovar) zugeleitet werden.
Grundmeristem
- Gewebeschicht bzw. Zone des Vegetationskegels aus dem das Gewebe des Marks hervorgeht.
Gynoeceum, Pl. Gynoeceen
- Gesamtheit aller Fruchtblätter (Carpelle) mit den daran befindlichen Samenanlagen (Ovula) bei den Blüten der Spermatophyta (Samenpflanzen). Je nach Pflanzenart und Blütentypus kann das Gynoeceum verschiedenartig aufgebaut sein: Besteht dieses nur aus einem einzigen, freistehenden Fruchtblatt, wie dies bspw. für die Blüten der Fabaceae (Schmetterlingsblütler) charakteristisch ist, wird das Gynoeceum als monocarp bezeichnet. Sind mehrere, jedoch freistehende Carpelle vorhanden, wie z.B. bei den Ranunculaceae, spricht man von einem choricarpen oder apocarpen Gynoeceum. Meist treten die einzelnen Fruchtblätter jedoch zusammen und sind mehr oder weniger miteinander verwachsen, was als coenocarpes Gynoeceum bezeichnet wird. Je nach Grad der Verwachsung wird ein ungefächertes, paracarpes und ein gefächertes, syncarpes Gynoeceum unterschieden. Beim paracarpen Gynoeceum sind die einzelnen Fruchtblätter nur mit ihren Rändern verwachsen und bilden eine gemeinsame Fruchtknotenhöhle mit wandständiger (parietaler) Placentation, während beim syncarpen Gynoeceum die einzelnen Carpellen bis zur Mitte miteinander verwachsen und durch Scheidewände (Septen) voneinander getrennte Fruchtknotenhöhlen ausbilden. Syncarpe Gynoeceen weisen daher eine zentralwinkelständige Placentation auf. Pseudocoenocarpe Gynoeceen enstehen, wenn ein oder mehrere freistehende, also apocarpe Gynoeceen von der Blütenachse so umwachsen werden, das der optische Eindruck eines coenocarpen Gynoeceums entsteht. Ein weiteres Kriterium der Blütenmorphologie ist die Lage des Gynoeceums bzw. seines fertilen Abschnitts, des Fruchtknotens, in Bezug zur Blüte bzw. Blütenachse. Setzen Staubblätter (Stamina) und Blütenhüllblätter (Perianthblätter) unterhalb des Fruchtknotens an und überwölbt dieser die Blütenachse, spricht man von einem oberständigen (hypogynen) Fruchtknoten, wie etwa bei Hypericum (Johanniskraut). Ist der Fruchtknoten mit der ihn becherförmig umgebenden Blütenachse verwachsen und setzen die Staubblätter und Blütenhüllblätter oberhalb des Fruchtknotens an, wird dieser als unterständig (epigyn) bezeichnet. Ein freistehender Fruchtknoten, der von der Blütenachse umgeben, aber nicht mit dieser verwachsen ist, wird als mittelständig bzw. als perigyn bezeichnet. Ein perigyner Fruchtknoten ist bspw. für die Blüten von Prunus avium (Kirsche) typisch.
Gynophor
- Besondere Blütenform, bei der das Gynoeceum vom Androeceum, also den Staubblättern (Stamina) durch ein gestrecktes Internodium abgesetzt ist. Ein solches "gestieltes" Gynoecium kann mit dazu beitragen Allogamie zu fördern und Autogamie zu vermeiden. Sind sowohl männliche, wie auch weibliche Blütenteile durch ein gestrecktes Internodium vom Blütenboden entfernt spricht man von einem Androgynophor
Gynostegium
- Besondere Bildung bei den Asclepiaceae (Seidenpflanzengewächse), bei der die kurzen Staublätter (Stamina) mit dem Gynoeceum zu einer kopfartigen Struktur verwachsen sind.
Gynostemium
- Besondere Bildung insb. bei den Orchidaceae (Orchideen), bei der das einzige bzw. die beiden einzigen fertilen Staublätter (Stamina) mit der Narbe und dem Griffel des Fruchtknotens (Ovar) zu einer säulenförmigen Struktur ("Säulchen", Columna) verwachsen sind. An dieser Säule befinden sich häufig weitere, spezielle Bildungen, wie etwa das Rostellum mit dem Viscidium oder das Klinandrium.

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H

Halophyten
- Organisations- bzw. Ökotyp von Pflanzen, die terrestrische Standorte mit hohem Salzgehalt, wie z.B. die tlw. überfluteten Salzwiesen des Intertidals bevorzugen. Je nach Anpassungsgrad und ökologischer Bindung lassen sich verschiedene Typen von Halophyten unterscheiden:
Obligate Halophyten sind auf den salzhaltigen Lebensraum angewiesen. Diese Pflanzen sind i.d.L. hohe Salzkonzentrationen zu tolerieren und reagieren mit Wachstumsdefiziten bei geringen Salzkonzentrationen. Zu den obligaten Halohyten zählen bspw. Salicornia europaea (Queller) oder bestimmte Juncus (Binsen)-Arten.
Fakultative Halophyten sind nicht an salzhaltige Lebensräume gebunden, da sie jedoch höhere Salzkonzentrationen tolerieren, haben sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber reinen Süsswasserpflanzen. Zu den fakultativen Halophyten zählen bspw. Potentilla anserina (Gänsefingerkraut), Aster tripolium (Strandaster), Plantago maritima (Strandwegerich) oder Artemisia maritima (Strandbeifuss)
Sog. indifferente Halophyten stellen einen Übergang zu den reinen Süsswasserpflanzen dar. Sie besitzen eine grössere Salztoleranz als reine Süsswasserpflanzen, wachsen jedoch wie diese besser an salzfreien Standorten. Zu den indifferenten Halophyten zählen bspw. Festuca rubra var. litoralis (Rotschwingel), Agrostis stolonifera (Weisses Straussgras), Juncus bufonius (Krötenbinse), Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuss) oder Sedum sp. (Mauerpfeffer)
Haptere
- Haftkrallen des Cauloids der Phaeophyceae (Braunalgen)
haplochlamydeisch
- synonym zu monochlamydeisch verwendet.
Haustorie
- In die Wirtszellen eindringende Kontaktorgane parasitierender Organismen
Haustorium
- Sporogonfuss des im Gametophyten verankerten Sporophyten, der als Saugorgan dient
Hemicryptophyt
- Zwischenstufe zwischen Cryptophyten u. Chamaephyten, deren Erneuerungsknospen unmittelbar an der Erdoberfläche liegen, viele Gräser und Rosettenpflanzen, wie Taraxacum sp. (Löwenzahn), Digitalis sp. (Fingerhut) o. Plantago sp. (Wegerich), Schaftpflanzen wie Urtica sp. (Brennessel) oder Ausläufergewächse, wie Fragaria sp. (Erdbeere) oder Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuss) zählen zu ihnen.
Herkogamie
- Verstärkte Ausbildung der räumlichen Trennung von Staubblättern (Stamina und Narben), was der Vermeidung von Inzucht durch Autogamie (Selbstbefruchtung bzw. -bestäubung) dient.
heterochlamydeisch
- Aus unterschiedlichen, in Kelch (Calyx) und Krone (Corolle) gegliederten, Hüllblättern (Sepalen und Petalen) gebildete Blütenhülle, die auch als doppeltes Perianth bezeichnet wird. Im Unterschied dazu steht die homoiochlamydeische Blütenhülle.
Heterocyste
- Spezielle Zellen der Cyanobacteriota (Blaualgen), die Cellulose enthalten und zur Fixierung elementaren Stickstoffs (N2) befähigt sind
heteromer
- Differenzierter Thallus der Lichenes (Flechten), der sich durch eine ungleichmässige Verteilung der Mycobionten und Phycobionten auszeichnet, im Gegensatz zur homöomeren Thallusorganisation
heteromorph
- allg.: verschiedenartig gestaltet, in der Botanik z.B. heteromorpher Generationswechsel, bei der sporophytische und gametophytische Generation eine unterschiedliche Gestalt besitzen, im Gegensatz zum isomorphen Generationswechsel
Heterophyllie
- Unterschiedliche funktionelle und morphologische Ausbildung von Blättern derselben Pflanze, z.B. Schwimm- und Wasserblätter bei Salvinia natans (Schwimmfarn)
Heterosporie
- Ausbildung von morphologisch unterschiedlichen Sporen, s.a. Mikrospore u. Megaspore
Heterostylie
- Ausbildung von unterschiedlich langen Stylii (Griffeln) bei Blüten eines Individuums oder unterschiedlichen Individuen einer Art. Letzteres ist bspw. charakteristisch für Lythrum salicaria (Blutweiderich), der an unterschiedlichen Pflanzen Blüten mit drei unterschiedlichen Griffellängen (Tristylie) ausbildet.
Heterothallie, Adj. heterothallisch
- Ausbildung von sexuell und u.U. auch morphologisch oder physiologisch unterschiedlichen Geweben oder Individuen (allg. Thalli) bei den Thallophyta, die entweder selber Fortpflanzungsorgane darstellen oder Fortpflanzungseinheiten (Gameten bzw. Geschlechtskerne) produzieren. Im Gegensatz zur Heterothallie steht die Homothallie. So bezeichnet bei den Mycota (Pilzen) Heterothallie einen Fortpflanzungsmodus, bei dem sexuell unterschiedliche Mycel bzw. deren Gameten miteinander verschmelzen (Konjugation). Die beiden unterschiedlichen Typen werden mit '+' und '-' bezeichnet. Ein jeweiliger Sexualtypus ist selbststeril, d.h. genetisch inkompatibel und kann sich nicht mit Sexualtypen derselben Polarität kreuzen. Bei Pilzen wird grundsätzlich eine physiologische und eine morphologische Heterothallie unterschieden: Bei ersterer bilden die sexuell verschiedenen Mycelien sowohl '+' und '-', jedoch zu sich selbst inkompatible Sexualorgane aus, während bei der morphologischen Heterothallie jeweils nur Sexualorgane einer Polarität ausgebildet wird. In Analogie zu den komplexer organisierten Spermatophyta (Samenpflanzen) werden die Gewebe physiologischer Heterothallie als monoecisch und die der morphologischen Heterothallie auch als dioecisch bezeichnet. Auch bei den Algae (Algen) findet sich Heterothallie. Hier werden die Gameten produzierenden Gewebe oder Individuen (Gametangien), die u.U. nur aus einer einzigen Zelle bestehen, als heterothallisch bezeichnet, wenn die sich in ihrer Polarität unterscheidenden Gameten von verschiedenen Individuen gebildet werden, z.B. bei der zu den Chlorophyta (Grünalgen) zählenden Ulothrix zonata. Im Gegensatz zu den Pilzen werden hier die heterothallischen Formen allg. als dioecisch, die homothallischen als monoecisch bezeichnet.
Hilum
- Abbruchstelle (Nabel) des Funiculus am reifen Samen der Spermatophyta (Samenpflanzen)
Hoftüpfel
- Spezielle Form von Tüpfeln, wie sie sich bei den Tracheiden der Gymnospermae (Nacktsamer) und den Tracheen der Angiospermae (Bedecktsamer) finden.
Holarktis
- Florenreich der gesamten nördlichen Hemisphere. Die Holarktis wird nochmals in die Florenreiche der Paläoarktis (Europa und Asien) und der Nearktis (Nordamerika) unterteilt.
Homogamie, Adj. homogam
- Gleichzeitige Reifung der Staubblätter (Stamina) und Narben (Stigmata) bei zwittrigen Blüten der Spermatophyta zwecks Autogamie (Selbstbefruchtung bzw. -bestäubung), z.B. bei Linum usitatissimum (Gemeiner Lein, Flachs). Von homogamen Blüten unterscheiden sich zwittrige, dichogame oder herkogame Blüten, bei denen eine Selbstbestäubung vermieden wird.
homöomer
- Gleichmässige Verteilung von Mycobiont und Phycobiont im Thallus der Lichenes (Flechten), im Gegensatz zur heteromeren Thallusorganisation
homoiochlamydeisch
- Aus einheitlichen, in mehreren Kreisen stehenden Hüllblättern (Tepalen) gebildete Blütenhülle (Perianth), die auch als Perigon bezeichnet wird. Sind die Tepalen nur auf einen einzigen Kreis von einheitlichen Hüllbl¨ttern beschränkt, wird dies als einfaches Perigon oder als mono- bzw. haplochlamydeische Blütenhülle bezeichnet. Im Gegensatz zur homoiochlamydeischen Blütenhülle steht das sog. doppelte Perianth mit einer heterochlamydeischen Ausbildung der Hüllblätter.
homoiohydrisch
- Homoihydrische Pflanzen sind Pflanzen, die ihren Wasserhaushalt selbst regulieren, was auf die Mehrzahl aller Landpflanzen zutrifft. Sie besitzen i.d.R., abgesehen von speziellen Anpassungen, keine besondere Austrocknungstoleranz.
homorhiz
- Bewurzelung durch gleichförmige Wurzeln bei den monokotylen Pflanzen (Einkeimblättrige Pflanzen)
Homothallie, Adj. homothallisch
- Bei den Mycota (Pilzen) wird unter Homothallie die Fähigkeit eines Gewebes bzw. Individuums verstanden, den Paarungstyp zu verändern, d.h. innerhalb des Lebenscyclus vom Typus einer sexuellen Polarität (z.B. '+'-Typ) zum entgegengesetzten (z.B. '-'-Typ) zu wechseln. Algae (Algen) werden homothallisch genannt, wenn beide sexuellen Polaritäten, hier meist als "männlich" und "weiblich" bezeichnet, in getrennten Gametangien, aber auf einem einzigen Individuum (also dem Thallus), ausgebildet werden. Algenarten mit einer solchen Gametangienbildung werden in Analogie zu den Spermatophyta (Samenpflanzen) auch als monoecisch, also einhäusig, bezeichnet. Im Gegensatz zur Homothallie steht die Heterothallie. Beide Formen können bei manchen Algen innerhalb einer einzigen Gattung auftreten. So ist die zu den Chlorophyta (Grünalgen) zählende Bryopsida hypnoides homothallisch (monoecisch), Bryopsida plumosa jedoch heterothallisch (dioecisch).
Humidität, Adj. humid
- Feuchtigkeit, d.h. im Kontext der Botanik: feuchte Klimate oder Standorte mit hohen (jährlichen) Niederschlagsmengen, also Klimabedingungen, wie sie bspw. für Regenwälder typisch sind. Im Gegensatz zur Humidität steht die Aridität.
Hyalozyte
- Grosse, wasserspeichernde Zellen der Sphagnidae (Torfmoose), die mit festigenden Spiralfasern aus Zellwandmaterial ausgestattet sind
Hydrochorie, Adj. hydrochor
- Wasserausbreitung der Fortpflanzungseinheiten (Choren), z.B. bei Cocos nucifera (Kokospalme, "Kokosnuss")
Hydrogamie, Adj. hydrogam
- synonym zu Hydrophilie verwendeter Begriff
Hydroid
- Spezialisierte, langgestreckte, unverholzte, tote Zellen der Bryopsida (Moose), die der Wasserleitung dienen
Hydrophilie, Adj. hydrophil
- Wasserblütigkeit, d.h. Ausbreitung der Bestäubungseinheiten (Bestäubung, Pollination) erfolgt durch Wasser, insb. bei den Hydrophyten, wie etwa bei dem Seegras Thalassodendron ciliatum. Synonym wird auch der Begriff Hydrogamie verwendet.
Hydrophyten
- Wasserpflanzen, d.h. Organisationstyp von Pflanzen, die submers oder schwimmend in aquatischen Standorte leben, z.B. der Schwimmfarn Salvinia, der Algenfarn Azolla oder das zu den Angiospermae (Bedecktsamer) zählende Tausendblatt Myriophyllum
Hygrophyten
- Organisations- bzw. Ökotyp von Pflanzen, die feuchte Standorte bevorzugen, z.B. Caltha palustris (Sumpfdotterblume) oder Oryza sativa (Reis)
Hyläa
- Regenwald
Hymenium
- Exponierter, sporogener Teil des Fruchtkörpers, der bei den Ascomycota (Schlauchpilze) aus den Asci und Paraphysen und bei den Basidiomycota (Ständerpilze) aus Basidien und Cystiden besteht
Hymenophor
- Hymeniumtragende Flächen (zur Oberflächenvergrösserung) der Basidiomycota (Ständerpilze)
Hypanthium
- Blütenbecher bzw. -röhre, eine spezielle Bildung der Blüte bei den Angiospermae (Bedecktsamer), bei der die Blütenachse über den Fruchtknoten hinauswächst und so eine scheinbare Kronröhre vortäuscht, z.B. bei den zu den Myrtanae zählenden Familien Rhizophoraceae (Mangroven), Punicaceae mit Punica (Granatapfelbaum) oder den Onagraceae mit dem in Europa vorkommenden Epilobium (Feuerkraut, Weidenröschen)
hyphal
- Zelluläre Organisationsstufe fadenförmigen Vielzeller, gekennzeichnet durch hintereinander liegende Zellen ohne echte durchgehende Zellwände (Zellfäden mit septierten und mit Poren versehenen Zellwänden), sogenannte Hyphen ausbildend, wie z.B. bei den Mycota (Pilzen), s.a. Mycel, Porus bzw. Doliporus
Hyphe
- Zellfäden der hyphalen Entwicklungsstufe, aber auch Organisationsform des Mycels von Pilzen oder von prosthekaten Bakterien
Hypnozygote
- Meist derbwandige Zygote, die häufig als Dauerstadium dient, z.B. bei einigen Mycota (Pilzen) und eukaryotischen Algen
hypogäisch
- Keimungstyp bei der die Keimblätter (Cotyledonen) unterirdisch ausgebildet werden, im Gegensatz zur epigäischen Keimung
Hypogynie, Adj. hypogyn
- Oberständiger Fruchtknoten, d.h. der Fruchtknoten steht mehr oder weniger aufgewölbt auf der Blütenachse und Blütenhüllblätter, sowie die Stamina inserieren unterhalb des Fruchtknotens, im Gegensatz zum epigynen Fruchtknoten.
Hypochil, Hypochilium
- Der komplex geformte, hintere (d.h. proximal zum Spross gelegene) Teil des Labellums bei bestimmten Arten der Orchidaceae (Orchideen), insb. kennzeichnend für die südamerikanische Gattung Stanhopea, aber z.B. auch bei der in Mitteleuropa vorkommenden Epipactis (Stendelwurz) vorhanden. Der vordere (distale) Teil eines solchen Labellums wird dabei als Epichil bezeichnet. Bei den unterschiedlichen Orchideenarten kann der komplexe Aufbau des Labellums verschiedenartig ausgeführt sein, so ist bspw. bei Epipactis das Hypochil wannen- bzw. schüsselförmig verbreitert, nektarführend und geht durch eine, als Kragen bezeichnete, Engstelle in das meist herzförmige Epichil über.
Hypocotyl
- Sprossteil unterhalb der Keimblätter (Cotyledonen)
Hypodermis
- Das unter dem primären Abschlussgewebe, bei der Wurzel unter der Rhizodermis, beim Spross unterhalb der Epidermis, liegende Gewebe, aus dem nach Absterben der Rhizo- bzw. Epidermis die Exodermis gebildet wird.
Hypotheka
- Unterer Kieselsäurepanzer der Bacillariophyceae (Kieselalgen, Diatomeen)

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I

Idioblast
- Innerhalb eines Gewebes, also einem Verband gleichartiger Zellen, liegende Einzelzellen oder Zellgruppen abweichender Form und Funktion, z.B. innerhalb eines Parenchyms liegende, Calciumoxalat speichernde Zellen
inaperturat
- Form von Pollenkörnern, denen eine Apertur (Keimöffnung) fehlt.
Igapó
- In Südamerika verbreitete, span. Bezeichnung für die saisonal überfluteten Galleriewälder an Schwarzwasserflüssen des Amazonasflusssystems, wie z.B. am Rio Negro. Demgegenüber werden die flussnahen Waldgebiete von Weisswasserflüssen als Várzea bezeichnet.
Indusium
- Schützendes "Abdeckungsgewebe" (Schleier) der Sporangien der Pteridophyta (Farne)
Infloreszenz
- Blütenstand, d.h. Aggregation mehrere bis vieler Blüten der Angiospermae (Bedecktsamer)
Initialen
- Stammzellen des Meristems. Die Initialen teilen sich inäqual, wobei eine Tochterzelle wiederum zur Stammzelle wird, während die andere zur Dauerzelle differenziert.
Integument
- einhüllendes, d.h. aus 1 oder 2 Hüllschichten bestehendes Gewebe der Samenanlagen (Ovula) der Spermatophyta (Samenpflanzen), das während der Samenreifung die Samenschale (Testa) ausbildet
interkalar
- Allg. 'eingeschaltet', so bezeichnet bspw. bei den Phaeophyceae (Braunalgen) die interkalare Wachstumszone den generativen Abschnitt des Phylloids, von dem die Wachstumsvorgänge des Phylloids ausgehen, insb. nach dem Absterben des oberen Teils des Phylloids am Ende des Winters, z.B. bei Laminaria saccharina
Internodium
- Zwischen den Knoten (Nodi) liegende, blattlose Abschnitte des Sprosses
Intine
- Innere Schichten der Pollenkornwand (Sporoderm). Die Intine besteht i.d.R. aus zwei bis drei Schichten, wobei die inneren Lagen einen hohen Cellulose-Anteil aufweisen, während die äussere Schicht sehr Pektin-reich ist, was insb. die Ablösung von der äusseren Pollenwand, der sog. Exine, erleichtert. Nach erfolgreicher Bestäubung (Pollination) einer Narbe (Stigma) wächst die Intine im Zuge der Pollenkeimung zum Pollenschlauch aus und durchbricht dabei die Exine an charakteristischen Öffnungen des Pollenkorns, den sog. Aperturen.
Isidie
- Leicht abbrechende Thalluswucherungen, die zur vegetativen Fortpflanzung der Lichenes (Flechten) dienen
Isobare
- Klimatologisch bzw. meteorologisch: die vertikale oder horizontale Linie gleichen Luftdrucks
Isogamie, Adj. isogam
- Fortpflanzung durch bewegliche Gameten gleicher Morphologie, jedoch physiologische Unterscheidung in sog. + und - Typen möglich (physiologische Anisogamie)
Isolation
- Begrenzung des Areals einer Art, z.B. durch Gebirge oder Insellage
isomorph
- allg.: gleichgestaltet, in der Botanik z.B. isomorpher Generationswechsel, bei der sporophytische und gametophytische Generation diegleiche Gestalt besitzen, im Gegensatz zum heteromorphen Generationswechsel
Isophyllie, Adj. isophyll
- Gleichartig gestaltete Blätter
Isosporie
- Ausbildung morphologisch gleichartiger Sporen
Isotherme
- Klimatologisch bzw. meteorologisch: die vertikale oder horizontale Linie gleicher Temperatur
Isthmus
- von lat. isthmus, bzw. gr. isthmos, dt. Landenge. Im Kontext der Biologie: Einschnürung des Zellkörpers, z.B. bei Micrasterias radiata (Desmidiaceae, Schmuckalgen)

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J

Jasmonsäure
- Phytohormon

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K

Kalyptra
- andere Schreibweise für Calyptra
Kambium
- andere, vorwiegend im dt. Sprachraum verwendete Schreibweise für Cambium
Karpell, Pl. Karpelle
- alternative Schreibweise für Carpell
Karpogonium
- Spezielles weibliches Gametangium, d.h. Ort/Organ der Bildung der weiblichen Gameten bei den Rhodophyta (Rotalgen)
Karyogamie
- Teilvorgang der Syngamie bei der die Zellkerne (Nuclei) der Gameten nach vollzogener Plasmogamie verschmelzen.
Klarwasserfluss
- Typische Flüsse der südamerikanischen Tropen mit geringer Sedimentfracht und geringem Gehalt an Tanninen und anderen phenolischen Verbindungen. Im Amazonasflusssystem stellen Klarwasserflüsse (engl. clearwater rivers) eine Zwischenform der sedimentreichen Weisswasserflüsse und der mit sek. Pflanzenstoffen angereicherten Schwarzwasserflüsse dar. So zählen innerhalb des Amazonasflusssystems insb. die Flüsse Rio Tapajos, Rio Trombetas, Rio Xingu und Rio Curuna Una zu den Klarwasserflüssen.
Kleistogamie
- Ausbildung von sich nicht mehr öffnenden Blüten zum Zwecke der Selbstbefruchtung bzw. -bestäubung, insb. bei obligat autogamen Arten.
Kleistothecium
- Kugelförmig geschlossener Fruchtkörper der Ascomycota (Schlauchpilze)
Klimax
- im Kontext der Ökologie bzw. der Vegetationskunde: Die synökologische optimale Pflanzengesellschaft eines Gebietes, wie z.B. der Buchenwald in Mitteleuropa
Klinandrium
- Pollenschüssel, eine Vertiefung auf der Rückseite des sog. Gynostemiums bei Blüten der Orchidaceae (Orchideen), die nach Reifung der Pollen die entstandenen Pollenpakete (Pollinien) aufnimmt
Koleorhiza
- andere Schreibweise für Coleorhiza
Kolonie, Adj. kolonial
- im Kontext der zellulären Organisation: Organisationsstufe gekennzeichnet durch zusammengelagerte, monadale Einzeller, wie sie z.B. bei Volvox, die zur Klasse der Chlorophyceae innerhalb der Chlorophyta (Grünalgen) zählt, vorzufinden sind. Im zoologischen Kontext besitzt der Begriff meist eine abgewandelte Bedeutung, s. hierzu Kolonie.
Kollenchym
- Festigungsgewebe, das sich in lebenden Zellen ausbildet und das kennzeichnend verdickte, aber unverholzte Primärwände aufweist. Je nach Ort der Verdickungen wird zwischen Platten-, Kanten- oder Eckenkollenchym unterschieden. Das Kollenchym findet sich meist in noch wachsendem Gewebe und ist daher noch verformbar. In kollenchymatischem Gewebe finden sich keine Interzellularen und die Primärwände weisen einen hohen Anteil an Pektinen auf, was ihnen eine hohe Quellfähigkeit verleiht.
Konnektiv
- Steriler Teil des Filaments mit dem die Staubbeutel des Stamen untereinander verbunden sind
Kontinuum
- In der Geobotanik: Räumlich zusammenhängendes Areal
Konzeptakel
- Krugförmige Einsenkungen am Ende des Phylloids, die Gametangien enthaltend
Kopulation
- Verschmelzung (Befruchtung) zweier geschlechtsverschiedener, aus einer Meiose hervorgegangenen, d.h. haploiden, Einzelzellen (Gameten) zur Zygote
Kork
- für Gas und Wasser undurchlässiges Gewebe, das hpts. im sekundären Abschlussgewebe, dem Periderm gebildet wird. Auf zellulärer Ebene entstehen die Korkzellen durch Ein- und Auflagerungen von hpts. Suberin, sowie Wachsen (Cutin) in die Sekundärwand der wachsenden Zelle. I.d.R. sterben die Zellen später ab und zurück bleiben die Korkschichten. Die Verkorkung kann ganz unterschiedliche Ausmasse annehmen und variiert, je nach Pflanzenart, stark. Mitunter werden sog. Korkwarzen (Lentizellen) gebildet, die den Austausch von Wasser und Gas durch die Korkschicht ermöglichen. Der technisch verwendete Kork (z.B. Flaschenkorken) stammt hpts. aus der Borke portugiesischer Korkeichen (Quercus suber), deren Korkrinde alle 8-12 Jahre geschält wird. Weltmarkführer der Korkproduktion ist der port. Konzern Corticeira Amorim.
Korkwarze
- dt. Begriff für Lentizelle
Kormus
- Andere Schreibweise für Cormus
Kormophyta, Kormophyten
- andere Schreibweise für Cormophyta bzw. Cormophyten
Kosmopolit, Kosmopolitismus, Adj. kosmopolitisch
- Pflanzen mit weltweiter Verbreitung, wie z.B. der Adlerfarn Pteridium aquilinium
Kotyledone
- Andere Schreibweise für Cotyledone
Kurzzelle
- Verkürzte, aus einer inäqualen Teilung hervorgangene Zelle in der Epidermis, z.B. von Zea mays (Mais). Im lichtmikroskopischen Erscheinungsbild stehen diese Kurzzellen im Gegensatz zu den normal ausgebildeten, als Langzellen bezeichneten, Epidermiszellen

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L

Labellum
- lat. für dt. Lippe. Im Kontext der Botanik wird ein verbreitertes und lippenförmiges Blütenblatt als Labellum bezeichnet. Ein solches Labellum tritt in verschiedenen Pflanzenfamilien auf und kann sowohl aus Sepalen, Petalen oder Tepalen (Corsiaceae) gebildet werden. Besonders für die Orchidaceae (Orchideen) ist die Bildung eines häufig stark gefärbten und/oder gemusterten Labellums charakteristisch, meist ist dieses durch Resupination als "Unterlippe" ausgebildet. Da bei den Orchideen jedoch umstritten ist, ob die Blüte aus einem einfachen (Perigon) oder doppelten Perianth besteht, kann nicht abschliessend entschieden werden, ob es sich bei dem Labellum um eine Bildung einer Petale (Kronblatt) oder einer Sepale (Perigonblatt) handelt. In der angelsächsischen Literatur wird das Labellum meist als Petale gedeutet. Die starke Abwandlung des Labellums der Orchideen dient i.d.R. der Anlockung ("Schauapparat") und/oder als "Landeplatz" für bestäubende Insekten und kann, wie im Falle von Cypripedium (Frauenschuh), als Kesselfalle ausgebildet sein.
laminar
- im Kontext der Botanik: Typus der Bildung von Samenanlagen (Placentation), bei der die Samenanlagen (Ovula) flächig angelegt werden (laminare/flächige Placentation).
Langzelle
- Zelltyp z.B. der Epidermis von Zea mays (Mais), die im lichtmikroskopischen Erscheinungsbild im Gegensatz zu den verkürzt ausgebildeten, sog. Kurzzellen stehen. Die Langzellen stellen dabei den "regulären" Zelltyp der Epidermis dar.
Lentizelle
- Korkwarze, Durchlässe in dem ansonsten für Gas und Wasser undurchlässigen, verkorkten sek. Abschlussgewebe, dem sog. Periderm. Lentizellen enstehen unterhalb der in der Epidermis liegenden Stomata
Lenticelle
- andere Schreibweise für Lentizelle.
Leptoid
- Spezialisierte, langgestreckte und unverholzte, sowie verdickte Zellen der Bryoopsida (Laubmoose), die dem Transport von Assimilaten dienen
leptosporangiat
- Einschichtige Sporangienwand, insb. Unterscheidungsmerkmal der Pteridophyta (Farne)
Leukoplast
- s. Leukoplast
Lichenes
- Abgeleitet von grch. leichaehn, dt. Warze. Sammelbezeichnung, unter der alle Flechten zusammengefasst werden, wobei die Flechten taxonomisch zu den Fungi (Pilzen) zählen. Die Wissenschaft und Lehre von den Lichenes wird als Lichenologie bezeichnet.
Lichenologie
- Die Wissenschaft und Lehre von den Lichenes (Flechten), die i.d.R. als Teildisziplin der Botanik aufgefasst wird.
Ligula
- Kleine Schuppe an den Blättchen der Selaginellaceae (Moosfarne), die zur schnellen Wasseraufnahme befähigt ist
Lorica, Pl. Loricae
- Ein- oder mehrschichtige Zellhülle einiger Algenarten, wie z.B. den Chlorarachniophyta, die anders als die Zellwand nicht direkt an den Protoplasten anschliesst, sondern zu diesem einen Zwischenraum ausbildet

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M

Makrophyten
- Gruppe von Pflanzen (Plantae sensu lato bzw. Archaeplastidae), die mit blossem Auge sichtbar sind, während Pflanzen, die nur mit optischen Hilfsmitteln, wie Lupe, Mikroskop o.ä. sichtbar sind als Mikrophyten bezeichnet werden.
marginal
- im Kontext der Botanik: Typus der Bildung von Samenanlagen (Placentation), bei der die Samenanlagen (Ovula) randständig angelegt werden (marginale/randständige Placentation).
mediterran
- auf das Mittelmeergebiet bezogen, also bspw. vom Mittelmeer stammend (Pflanzenelemente) oder mittelmeergebietsartig (klimatisch)
Medulla
- Mark des Cauloids der Phaeophyceae (Braunalgen)
Megaprothallium
- Gametophyt der Pteridophyta (Farne), aus der Megaspore entstehend, z.B. bei Selaginella (Moosfarn)
Megasporangium
- Bildungsort der Megasporen
Megaspore
- Grosse, auch als weiblich bezeichnete Spore, insbesondere bei den Spermatophyta (Samenpflanzen), aus der der weibliche Gametophyt entsteht
Megasporophyll
- "Sporenblatt", d.h. Blatt der Cormophyten, welches Megasporangien ausbildet
Meiosporangium
- Bildungsort der Meiosporen
Meiospore
- Aus meiotischer Teilung hervorgegangene Spore
Melittophilie, Adj. melittophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Bienen bestäubt werden, als melittophil bezeichnet. Melittophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Mesophyten
- Organisationstyp von Pflanzen, die Standorte gemässigter Umweltbedingungen, d.h. mittlerer Feuchte, bevorzugen
Mesophytikum
- Erdzeitalter der Gymnospermen, das sich von 240 Mio. Jahre bis 100 Mio. Jahre vor unserer Zeitrechnung erstreckte
Meranthium
- Teilblume, d.h. Blüte die sich aus mehreren (vollständigen) Anthii zusammensetzt, so besteht z.B. bei Iris (Schwertlilie) die gesamte Blüte aus 3 einzelnen Lippenblumen. Einen Gegensatz zum Meranthium bildet das sog. Pseudoanthium, wie es für die Asteraceae typisch ist.
meridional
- Klimazone mit milden Wintern mit maximal -10° C
Meristem
- allgemein: Wachstums- und/oder Bildungsgewebe eines Organismus. Im Kontext der Botanik: Wachstumszone der Pflanzen, die aus undifferenzierten, teilungsfähigen (omnipotenten oder pluripotenten) Zellen bestehen. Bei höheren Pflanzen unterscheidet man zwischen Spross- und Wurzelmeristemen. Bei den Sprossmeristemen lassen sich je nach Lage und Funktion der meristematischen Gewebe an der Sprossspitze liegende Apikalmeristeme, interkalare Meristeme der Internodien, Blattprimordien und axillare Knospenmeristeme unterscheiden, wobei Blätter und Seitensprosse exogen gebildet werden. Bei den Wurzelmeristemen unterscheidet man zwischen den Wurzelhauben (Calyptra) der Haupt- und der Seitenwurzeln, die jeweils Apikalmeristeme ausbilden. Ferner existieren sekundäre Meristeme bzw. Folgemeristeme. Zu diesen zählen die Kambien, also die parallel zur Oberfläche der Pflanze verlaufenden Wachstumszonen, die für das sekundäre Dickenwachstum v.a. bei holzigen Pflanzen und insb. bei Bäumen und Sträuchern verantwortlich sind.
Meristoderm
- Abschlussgewebe des Cauloids der Phaeophyceae (Braunalgen)
Metamorphose
- Allg. (Um)wandlung. Im Kontext der Botanik bezeichnet Metamorphose die insb. bei den Spermatophyta (Samenpflanzen) nicht selten anzutreffende Umwandlung von Wurzeln, Spross oder Blättern (Wurzel-, Spross- bzw. Blattmetamophosen) zu speziellen Organen. Besonders ausgeprägt sind solche Metamorphosen bspw. bei den Cactaceae (Kakteen). So ist hier der Spross meist zu einem wasserspeichernden Organ umgewandelt, das zudem die Photosynthese-Funktion der Blätter übernimmt, während diese durch eine Blattmetamorphose zu Dornen bzw. Dornbüscheln (Areolen) umgewandelt sind.
Metaphyta, Metaphyten
- Gruppe der vielzelligen Pflanzen. Mit Metaphyten werden zum einen alle vielzelligen Pflanzen bezeichnet und in diesem Sinne liegt dieser Klassifikation keine phylogenetische Gruppe zugrunde. Zum andern wird der Begriff in einem engeren Sinne gebraucht und in Anlehnung an die Bezeichnung Metazoa bei den Tieren wird hiermit eine phylogenetische Gruppe, d.h. eine Abstammungsgemeinschaft, bezeichnet. Diese Abstammunsgemeinschaft umfasst die Plantae sensu strictu mit den Bryophyta (Moose) und den Tracheophyta (Gefässpflanzen). In diesem Sinne wird Metaphyta also synonym zu den Embryophyta verwendet.
Metula, Pl. Metulae
- Lat. für dt. kleine Pyramide. Bei den Fungi (Pilze) eine Bez. für besondere Zellen des Conidienträgers, die auf die Rami folgen und den Phialiden vorausgehen.
Mikrophyten
- Gruppe von Pflanzen (Plantae sensu lato bzw. Archaeplastidae), die nur mit optischen Hilfsmitteln, wie Lupe, Mikroskop o.ä. sichtbar sind, im Gegensatz zu den Pflanzen, die mit dem blossen Auge wahrnehmbar sind und die als Makrophyten bezeichnet werden.
Mikroprothallium
- Gametophyt der Pteridophyta aus einer Mikrospore entstehend, z.B. bei Selaginella (Moosfarn)
Mikropyle
- Durch die Integumente gebildeter Zugang (Nucellusscheitel) zu der Samenanlage (Ovulum) der Spermatophyta (Samenpflanzen), an dem die Befruchtung durch die Pollen bzw. Pollenschläuche stattfindet
Mikrosporangium
- Bildungsort der Mikrosporen
Mikrospore
- Kleine, auch als männlich bezeichnete Spore, insbesondere bei den Spermatophyta (Samenpflanzen), aus denen der männliche Gametophyt entsteht
Mikrosporophyll
- "Sporenblatt", d.h. Blatt der Cormophyten (Sprosspflanzen), welches Mikrosporangien ausbildet
Mitosporangium
- Bildungsort der Mitosporen
Mitospore
- Aus mitotischer Teilung hervorgegangene Spore. Zu den Mitosporen zählen z.B. die Conidiosporen vieler Mycota (Pilze).
monadal
- Zelluläre Organisationsstufe gekennzeichnet durch begeisselte Einzeller (9×2 + 2 Geisseltyp) (mit Augenfleck), z.B. Euglena oder Chlamydomonas, s.a. Flagellen
Monocarpie, Adj. monocarp
- Gynoeceen, die durch ein einzelnes, freistehendes Fruchtblatt (Carpell) gebildet werden, was z.B. charakteristisch für die Fabaceae (Schmetterlingsblütler) ist.
Monochasium, Adj. monochasial
- Form des sympodialen Wuchses: Ein Seitentrieb übergipfelt den Haupttrieb, , z.B. bei Tilia (Linde)
monochlamydeisch
- Aus einem einzigen Kreis einheitlicher Blütenblätter (Tepalen) gebildete Blütenhülle (Perianth). Eine solches Perianth wird auch als einfaches Perigon oder als haplochlamydeische Blütenhülle bezeichnet und findet sich bspw. bei den Blüten von Urtica (Brennessel).
monocotyl
- einkeimblättrig, d.h. eine Bezeichnung für diejenigen Pflanzen, deren Keimlinge eine einzige Cotyledone (Keimblatt) bilden, im Gegensatz zu den dicotylen (zweikeimblättrigen) Pflanzen. Die monocotylen Pflanzen bilden eine natürliche Abstammungsgruppe und werden in dem Taxon der Monocotyledonae zusammengefasst und den zweikeimblättrigen Dicotyledonae gegenübergestellt. Zu den Monocotyledonae zählen u.a. die Ordnungen der Alismatales (Froschlöffelartige), der Liliales (Lilienartige), der Asparagales (Spargelartige), der Arecales (Palmenartige) und v.a. der Poales (Süssgrasartige). Zur Unterscheidung von monocotylen und dicotylen Pflanzen s.a. Morphologische Vergleiche.
monokotyl
- andere, v.a. im deutschen Sprachraum verbreitete Schreibweise für monocotyl.
Monöcie, Adj. monöcisch
- einhäusig, d.h. eingeschlechtliche Pflanzen die nur Blüten eines Geschlechts ausbilden, im Gegensatz zu diöcischen Pflanzen
Monophilie, Adj. monophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die nur von einer einzigen Tierart bestäubt werden, als monophil bezeichnet, im Gegensatz zu polyphilen oder oligophilen Pflanzen bzw. Blüten
Monopodium, Adj. monopodial
- Wuchs- bzw. Verzweigungsmuster des Sprosses: Der Haupttrieb (Hauptachse) übergipfelt die Seitentriebe (Seitenachsen), z.B. bei Picea (Fichte). Bei monopodialer Verzweigung von Blütenständen spricht man von zymöser Infloreszenz
monosulcat
- Einfurchiges Pollenkorn der Angiospermata (Bedecktsamer), taxonomisches Merkmal der Magnoliophytina
montan
- Bergstufe, d.h. Höhenstufe der Berge von ca. 500 m bis ca. 1200 m über N.N.
Mycel, Pl. Mycelien
- System aus verzweigten Hyphen, den Vegetationskörper der Eumycota (Echte Pilze) bildend.
Mycobiont
- Symbiontischer Pilz der Lichenes (Flechten), meist ein Ascomycet (Schlauchpilz)
Mycota
- Abgeleitet von grch. mykes, dt. Pilz, bezeichnen die Mycota ein Taxon, unter dem alle Pilze zusammengefasst werden. Das Taxon ist ein Synonym für die aus dem Lateinischen stammende Bezeichnung Fungi, das vorherrschend verwendet wird.
Als Wissenschaftsdisziplin wird die Wissenschaft und Lehre, die sich mit den Pilzen beschäftigt als Mycologie bezeichnet.
Mycologie
- Wissenschaft und Lehre von den Mycota (Pilzen). Dabei gilt die Mycologie häufig als Disziplin oder Teildiszplin der Botanik, aber auch der Mikrobiologie. Insb. die Wissenschaft von den einzelligen, meist nur mikroskopisch sichtbaren Pilzen wird meist der Mikrobiologie zugerechnet.
Mycorrhiza
- Wurzelsymbiose von Cormophyten (Sprosspflanzen) und Mycobionta (Pilze), bei der die Pilze den Pflanzen Phosphate und andere mineralische Nährstoffe bereitstellen und im Gegenzug von diesen mit Kohlenhydraten versorgt werden. Mykorrhiza finden sich z.B. häufig bei den Gymnospermae (Nacktsamer) oder den Orchidales (Orchideen). Man unterscheidet Ektomycorrhiza (ektotrophe Mycorrhiza) und Endomycorrhiza (endotrophe Mykorrhiza).
Mykologie
- andere, v.a. im deutschsprachigen Raum verbreitete Schreibweise für Mycologie
Mykorrhiza
- andere, v.a. im deutschsprachigen Raum verbreitete Schreibweise für Mycorrhiza
Mykose
- Durch Pilzbefall hervorgerufene Krankheit, wie z.B. Candida oder Fusspilz
Mykotrophie, Adj. mykotroph
- Die Abhängigkeit vieler höherer Pflanzen von der Symbiose mit Mycota (Pilzen) unter Ausbildung von Mykorrhizen. Mykotrophie ist bspw. besonders ausgeprägt bei den Orchidales (Orchideen)
Myophilie, Adj. myophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Fliegen bestäubt werden, als myophil bezeichnet. Myophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Myrmekochorie, Adj. myrmekochor
- im Zusammenhang mit der Zoochorie werden Pflanzen, bzw. deren Samen, die von Ameisen verbreitet werden, als myrmekochor bezeichnet. Häufig besitzen die Samen myrmekochorer Pflanzen besondere, nährstoffreiche Anhänge, die als Elaiosomen bezeichnet werden. Sie dienen der Anlockung der Ameisen und stellen gewissermassen einen Anreiz dar, die entsprechenden Samen zu verbreiten.
Myrmekophilie, Adj. myrmekophil
- Myrmekophilie im Sinne der Zoophilie und hier der Entomophilie bezeichnet Pflanzen bzw. deren Blüten, die überwiegend durch Ameisen bestäubt werden. Solche speziellen Symbiosen sind jedoch nur vereinzelt anzutreffen. So werden grundsätzlich auch andere Vergesellschaftungen von Pflanzen mit Ameisen, bei denen gegenseitiger Nutzen aus dieser Beziehung entsteht (s.a. Mutualismus), als myrmekophil bezeichnet. So bieten viele, insb. tropische Pflanzenarten bestimmten Ameisenarten Schutz, indem sie diesen spezielle Nisträume (Domatien) zur Verfügung stellen, die innerhalb des Pflanzenkörpers als besondere Organe ausgebildet werden (sog. Myrmekophylaxis). Auch Pflanzen deren überwiegende Verbreitung der Fortpflanzungseinheiten (Samen) durch Ameisen erfolgt (sog. Myrmekochorie) werden u.U. auch als myrmekophil bezeichnet. Im Kontext der Zoologie bezieht sich Myrmekophilie auf die verschiedenartigen Symbiosen, die zwischen Ameisen und anderen Tierarten (häufig ebenfalls Insekten) existieren.
Myrmekophylaxis
- Vergesellschaftung (Symbiose) von Pflanzen und Ameisen zum gegeseitigen Nutzen (s.a. Mutualismus), bei der insb. tropische Pflanzenarten bestimmten Ameisenarten Schutz bieten, indem sie diesen spezielle Nisträume zur Verfügung stellen, die innerhalb des Pflanzenkörpers als besondere Kammern ausgebildet werden. Solche, auch als Domatien bezeichneten Nisträume finden sich bspw. bei den in den Tropen weit verbreiteten Ameisenbäumen Cecropia sp., wo die Domatien an den Nodien der Sprossachse ausgebildet werden. Die zu den Brennesselgewächsen (Urticaceae) zählenden Cecropia beherbergen vorzugsweise Ameisen des Genus Azteca. Als Gegenleistung dieser Schutzfunktion durch die Pflanze verteidigen die Ameisen den von ihnen besiedelten Pflanzenwirt gegenüber potentiellen Frassfeinden, die v.a. aus anderen Insekten bestehen. Neben den Domatien finden sich zusätzlich oder stattdessen bei einigen Pflanzen spez., extraflorale Nektarien (z.B. bei Macaranga), die die Ameisen mit Nahrung versorgen. Cecropia-Arten bilden zu diesem Zweck besondere, protein- und fettreiche Futterkörperchen an der Basis von Blattstielen (Petiolus) aus, die als Müller'sche Körperchen bezeichnet werden. Ähnliche Futterkörper finden sich auch bei Macaranga-Arten, hier werden sie als Beccari'sche Körperchen bezeichnet. Zudem beherbergen einige Arten (z.B. auch Cecropia und Macaranga) im Inneren ihres hohlen Sprosses Schildläuse, deren zuckerhaltigen Absonderungen den Ameisen ebenfalls als Nahrung dienen.
Myrmekophyten
- Pflanzen, die mit Ameisen vergesellschaftet sind, d.h. in einer Symbiose mit diesen leben. Die jeweiligen Symbiosen können verschiedenartig ausgeprägt sein, jedoch sind insb. Myrmekophylaxis und Myrmekochorie typische Mechanismen der Myrmekophyten.

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N

Narbe
- Apikaler Teil des sterilen Abschnitts des Fruchtblattes (Carpells) bzw. eines verwachsenen (coenocarpen) Gynoeceums, das der Aufnahme des Pollens dient. Zu diesem Zweck ist die Narbe häufig verdickt (Oberflächenvergrösserung) und/oder sondert klebrig-schleimige Substanzen ab, die der Anhaftung des Pollens förderlich sind.
Nearktis
- Der neuweltliche Teil der Arktis, also v.a. den Norden Kanadas umfassend.
nemoral
- Klimazone mit mindestens 4 Monaten Sommer, in denen die mittlere Temperatur über +10° C liegt
Neophyt
- Eingewanderte Adventivpflanzen aus historischer Zeit, d.h. nach dem als Konvention festgelegten Jahr 1492. Zu den Neophyten zählen z.B. die Arten Senecio vernalis (Frühlingsgreiskraut) oder Senecio inaequidens (Schmalblättriges Greiskraut).
Neophytikum
- Erdzeitalter der Angiospermata (Bedecktsamer), das vor ca. 100 Mio. Jahren begann und bis heute andauert
Neotropis
- Florenreich der neuweltlichen Tropen, d.h. Süd- und Mittelamerika umfassend
nival
- Schneestufe, Höhenstufe des schneebedeckten Hochgebirges, beginnend ab ca. 2200 m über N.N.
Nodus
- Blattansatzstellen des Sprosses, die häufig verdickt sind (Knoten)
Nucellus
- Gewebekern der Samenanlage (Ovulum) der Spermatophyta (Samenpflanzen) in dem sich die Embryosackmutterzelle zu Embryosackzellen, die Megasporen enstsprechen, ausbilden. Somit entspricht der Nucellus fortpflanzungsbiologisch einem Megasporangium

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O

Ochrea
- "Tüte", eine als Röhre oder Tüte verlängerter Blattgrund, der den Stengel bzw. das Stengelglied umschliesst. Derartige Bildungen sind insb. für Arten der Polygonaceae (Knöterichgewächse) charakteristisch.
Ökotyp
- Mit dem Ökotyp wird der bevorzugte Lebensraum, bzw. die Präferenz für die darin herrschenden Umweltbedingungen, einer Pflanzenart charakterisiert. Solche Ökotypen gehen einher mit einer entsprechenden Anpassung an die Umweltverhältnisse, die i.d.R. durch genetische Differenzierung manifestiert sind. Finden solche Merkmalsdifferenzierungen innerhalb einer Art entlang eines Umweltgradienten statt, spricht man auch von ökologischen Rassen, wie z.B. bei montanen oder alpinen Ökotypen, die die Anpassung einer Art an die jeweilige Höhenstufe wiederspiegelt.
Ökoton
- Bereiche oder Abschnitte eines Ökosystems, in dem Veränderungen in der Struktur des Ökosystems verglichen mit der umliegenden Landschaft sehr schnell von statten gehen. Solche Ökotone erhöhter Dynamik sind bspw. Waldränder oder Windbrüche innerhalb des Ökosystems Wald, oder Inselbildungen innerhalb eines Flusslaufes.
Oligophilie, Adj. oligophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die nur von einigen verschiedenen Tierarten bestäubt werden, als oligophil bezeichnet, im Gegensatz zu polyphilen oder monophilen Pflanzen bzw. Blüten
Oogamie
- Spezialfall der Anisogamie, bei der die Fortpflanzung durch Kopulation eines motilen Spermatozoiden mit einem grossen, unbeweglich im Mutterorganismus sitzenden Gameten, der sog. Eizelle, erfolgt.
Oogonium
- Gametangium, d.h. Ort/Organ der Bildung der weiblichen Gameten
Ornithochorie, Adj. ornithochor
- im Zusammenhang mit der Zoochorie (Verbreitung der Samen durch Tiere) werden Pflanzen, deren Samen von Vögeln verbreitet werden, als ornithochor bezeichnet.
Ornithophilie, Adj. ornithophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Vögeln bestäubt werden, als ornithophil bezeichnet.
Orobiom
- Durch Höhenstufung der Gebirge (orographisch) bedingte Vegetationsformationen, wobei die Abfolge der Höhenstufen der horizontalen Verteilung der Vegetationszonen (Zonobiome) entlang der Breitengrade mitunter sehr ähnelt. D.h. dass z.B. sehr hoch gelegene Vegetationsformationen, wie etwa das Orobiom der Puna der südamerikanischen Anden, anderen trockenen Vegetationszonen des Flachlandes, wie etwa bestimmten Savannenformationen ähnelt und sich wie diese an andere, feuchtere Vegetationsformationen anschliesst.
Orthostich
- Durch Alternanz und Äquidistanz gebildete Blattreihen am Spross, deren Blätter übereinander stehen
Ovar
- Bei Pflanzen der aus dem fertilen Anteil der Fruchtblätter (Carpelle) gebildete Fruchtknoten, der die Samenanlagen (Ovula) des Gynoeceums enthält.
Ovulum, Pl. Ovula
- Den Megasporangien entsprechende Samenanlagen der Spermatophyta (Samenpflanzen). Die Ovula sind meist 0,1-10 mm gross, eiförmig und von einer Hülle umgeben. Anatomisch lassen sich eine Stielzone (Funiculus), ein fester Gewebekern (Nucellus), eine Basalregion (Chalaza) und die aus 1 oder 2 Hüllschichten bestehenden Integumente unterscheiden. Letztere gehen von der Chalaza aus und umschliessen den Nucellus, bilden jedoch am distalen Pol eine freiliegende Stelle aus, die den Zugang der Pollen zum Nucellus ermöglicht und die als Mikropyle bezeichnet wird.

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P

Papille
- Verdickung der Zellwand am Ansatz der Geisseln, z.B. bei Chlamydomonas, einem bekannten Modellorganismus, der zur Klasse der Chlorophyceae innerhalb der Chlorophyta (Grünalgen) zählt
Paläoarktis
- Florenreich der altweltlichen Arktis
Paläophytikum
- Erdzeitalter der Farne, Tange, Algen und Einzeller, das bis 240 Mio. Jahre vor unserer Zeitrechnung andauerte
Paläotropis
- Florenreich der altweltlichen Tropen, d.h. die afrikanischen und asiatischen Tropen
Palynologie
- Pollenkunde, Wissenschaft der Sporen und Pollen. Palynologische Untersuchungen, z.B. in der Form von Pollendiagrammen, werden u.a. bei der Erforschung der historischen Vegetation und deren zeitlicher Abfolge eingesetzt. Dabei macht man sich zunutze, dass die Sporen und Pollen einer Vegetationsperiode in charakteristischer Weise in Torfschichten, Rohhumusböden o.ä. sedimentieren, so dass sich anhand dieser Ablagerungen qualitative und quantitative Rückschlüsse auf die zu dieser Zeit herrschende Vegetation ziehen lassen.
pannonisch
- im Kontext der Geobotanik: aus lat. Pannonia stammende Pflanzenelemente. Dabei bezog sich Pannonia historisch auf die östlichen Donaugebiete, umfasst somit heute v.a. das Gebiet Ungarns.
Pantropie, Adj. pantropisch
- Verbreitung über die Neo- und Paläotropis
Paracarpie, Adj. paracarp
- Spezielle Form des coenocarpen Gynoeceums, bei der die zentrale Verwachsung der Carpelle aufgelöst ist und diese nur noch mit ihren Rändern verwachsen sind. Dadurch bilden die einzelnen Fruchtblätter eine gemeinsame Fruchtknotenhöhle. Dabei können zwei Formen in der Orientierung der Samenanlagen (Ovula) auftreten: die ursprüngliche parietale Placentation, wie bei z.B. Viola (Veilchen), und die Sonderform der zentralen Placentation, wie sie bspw. bei vielen Primulaceae (Primelgewächse) zu finden ist. Häufig wird bei paracarpen Fruchtknoten kein Griffel ausgebildet. Im Gegensatz zum paracarpen Gynoeceum steht der syncarpe, durch Scheidewände (Septen) gefächerte Fruchtknoten.
Paramo
- Charakteristische, oberhalb der Waldgrenze beginnende, feuchte Gras- und Heidevegetation der Neotropis, also v.a. eine typische Vegetationsform der Anden Südamerikas
Paraphyse
- Sterile Zelle, meist in der Nähe von generativem Gewebe oder als dessen Begleitzellen
Parenchym, Adj. parenchymal, parenchymatisch
- allg. in der Biologie, d.h. sowohl im Kontext der Botanik wie auch der Zoologie, wird mit dem Parenchym das typische Grund- bzw. Füllgewebe bezeichnet. Parenchymatisches Gewebe ist daher meist relativ unspezialisiert. Im Pflanzenreich weisen die Zellen des Parenchyms häufig eine isodiametrische Zellform auf. Als parenchymal wird in der Botanik ferner die zelluläre Organisationsstufe von (pflanzlichen) Vielzellern mit echten 2- oder 3-dimensionalen Körpern bezeichnet, die hpts. durch das Parenchymgewebe gebildet werden.
parietal
- im Kontext der Botanik: Typus der Bildung von Samenanlagen (Placentation), bei der die Samenanlagen (Ovula) an den verwachsenen "Elterncarpellen" angelegt werden (parietale Placentation).
Parthenogenese
- allg. Jungfernzeugung, also vegetative Fortpflanzung durch unbefruchtete generative Zellen. Im Pflanzenreich tritt Parthenogenese bei Cormophyten durch Reduktion der Meiose unter Bildung diploider Eizellen auf, welche dann ohne Syngamie einen Embryo bilden aus dem erneut ganze Sporophyten entstehen, z.B. bei dem Farn Dryopteris pseudo-mas. Bei den Mechanismen der unterdrückten Meiose unterscheidet man zwischen degenerierter Meiose ohne Chromosomenreduktion (Diplosporie) und dem völligen Wegfall der Meiose (Aposporie). Erfolgt die vegetative Vermehrung durch andere gametophytische Zellen, spricht man von Apogamie anstatt von Parthenogenese.
perennierend
- Überwinternd, ausdauernd, mehrjährig
Perianth
- Blütenhülle. Man unterscheidet grundsätzlich ein einfaches, auch als Perigon bezeichnetes Perianth, das aus einheitlichen, als Tepalen bezeichneten Hüllblättern besteht, und ein sog. doppeltes Perianth oder heterochlamydeische Blütenhülle, die in einen unteren, meist grünen Kelch (Calyx) und eine, meist gefärbte Krone (Corolle) gegliedert ist. Die Hüllblätter des Calyx werden dabei als Sepalen, die der Corolle als Petalen bezeichnet. Bei der Form des Perigons werden zwei Ausbildungen unterschieden: Besteht das Perigon nur aus einem einzigen Kreis von einheitlichen Hüllblättern (einfaches Perigon), wird es als haplo- oder monochlamydeisch bezeichnet, sind jedoch 2 oder mehrere Kreise von gleichartigen Tepalen vorhanden (mehrfaches Perigon), spricht man von einer homoiochlamydeischen Blütenhülle. Fehlen die Hüllblätter (z.B. durch Reduktion) gänzlich, spricht man von einem ausgefallenen Perianth oder einer apochlamydeischen Blütenhülle. Zwischen dem einfachen und doppelten Perianth existieren Übergangsformen; so können z.B. bei einem mehrfachen Perigon, bei dem die Hüllblätter in mehreren Kreisen stehen, diese in mehr oder weniger gefärbte, "corollinische" und unscheinbare, grünliche Tepalen entwickelt sein. Man vermutet daher, dass sich im Laufe der Evolution das doppelte Perianth einerseits durch zunehmende Differenzierung der Tepalen aus dem Perigon entwickelt hat, andererseits aber auch durch die Umwandlung von Staubblättern (Stamina) in Kronblätter entstanden ist. Die Annahme solcher evolutionärer Übergänge führt tlw. auch zu kontroversen Sichtweisen. So ist bspw. umstritten, ob die Blütenhülle der Orchidaceae (Orchideen) als Perigon oder als doppeltes Perianth anzusehen ist.
Perichaetium, Adj. perichaetial
- Spezielle Hüllblätter der Gametangien der Bryophyta (Moose)
Pericycel
- Restmeristem der Wurzel, das unterhalb der Endodermis liegt. Aus dem Pericycel entstehen die Seitenwurzeln.
Periblem
- Urrinde. Das Periblem ist ein meristematisches Gewebe, d.h. ein initiales Bildungsgewebe, der Wurzelspitze, aus dem die Zellen des Rindengewebes gebildet werden. Häufig wird aus dem Periblem auch das Abschlussgewebe gebildet; es übernimmt in diesem Fall also die Funktion des Dermatogens.
Periderm
- Sekundäres Abschlussgewebe des Sprosses, das aus einem Korkmantel ohne Interzellularen besteht und in dem die drei Gewebetypen Phellem, Phellogen und Phelloderm unterschieden werden. Das Periderm ersetzt i.d.R. die durch das sekundäre Dickenwachstum einreissende Epidermis und schränkt durch die Verkorkung der Zellen den Gas- und Wasserdurchtritt stark ein, so dass dieser nur an speziellen Durchlassstellen (Lenticellen), die unter den Stomata der Epidermis gebildet werden, stattfinden kann. Bei manchen Baumarten kann das Periderm sich durch Verlagerung in innere Bereiche des Sprosses und durch weitere Peridermbildungen und -auflagerungen zur Borke umbilden, die dann das sog. tertiäre Abschlussgewebe bildet.
Peridie, auch Peridium, Pl. Peridia oder Peridien
- Fruchtkörperhülle der gastroide Fruchtkörper ausbildenden Basidiomycota (Ständerpilze). In den Peridien (bzw. Peridia) befinden sich ein bis mehrere Peridiolen, die wiederum die Basidiosporen enthalten.
Peridiole
- Verbreitung von Glebabereichen des Fruchtkörpers als ganze Einheiten, z.B. bei den zu den Basidiomycota (Ständerpilze) zählenden Nidulariaceae (Nestlingsverwandte). Die von einer festen Hülle umgebenen Peridiolen enthalten Gleba und die Basidien mit den von diesen produzierten Basidiosporen. Ein oder mehrere Peridiolen werden dabei von einer als Peridie bezeichneten Fruchtkörperhülle nochmals umschlossen.
Perigon
- Einfaches Perianth, dessen Hüllblätter aus einheitlichen Tepalen bestehen. Da die Bütenhüllblätter radial angeordnet sind, werden anhand der Anzahl der gebildeten Kreise zwei Formen des Perigons unterschieden: Das nur aus einem einzigen Kreis von Tepalen gebildete einfache Perigon, das auch als mono- oder haplochlamydeische Blütenhülle bezeichnet wird, und das aus 2 oder mehr Kreisen bestehende mehrfache Perigon, das auch als homoiochlamydeisch bezeichnet wird.
Perigynie, Adj. perigyn
- mittelständiger Fruchtknoten, d.h. der Fruchtknoten wird von der Blütenachse umschlossen ist aber nicht mit dieser verwachsen sondern freistehend. Perigynie findet sich bspw. bei den Blüten von Prunus avium (Kirsche).
Peristom
- im Kontext der Botanik: Von zellulären "Zähnen" gebildete Öffnung der Sporenkapsel der Bryopsida (Laubmoose), die durch hygroskopische Bewegungen die Ausstreuung der Sporen witterungsabhängig reguliert. Für die Verwendung im Kontext der Zoologie s. Peristom
Perithecium
- Flaschenförmiger Fruchtkörper mit Öffnung der Ascomycota (Schlauchpilze) des ascohymenialen Entwicklungstyps
petaloid
- Kronblatt- bzw. blumenblattähnlich, Bezeichnung für umgewandelte Honig- oder Staubblätter (Stamina), wenn diese in ihrer Morphologie typischen Blumenblättern ähneln.
Petalum, Pl. Petala
- lat. für Kronblätter oder Blumenblätter, also die meist gefärbten, oberen Hüllblätter der Corolle bei Ausbildung eines doppelten Perianths. Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig auch die Bezeichnung Petale verwendet.
Petale, Pl. Petalen
- dt. für Petalum.
Petiolus
- Der Blattstiel. Für die Bedeutung im Kontext der Zoologie s. Petiolus
Phaeoplast
- Durch Fucoxanthin braun gefärbte Chromatophoren der Phaeophyceae (Braunalgen)
Phalaenophilie, Adj. phalaenophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Motten bestäubt werden, als phalaenophil bezeichnet. Phalaenophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Phanerophyt
- Frostresistente Holzgewächse, deren Sprossknospen oberhalb der Schneedecke überwintern
Phellem
- Korkgewebe, d.h. vom Phellogen in Richtung der Aussenseite des Sprosses gebildetes Gewebe, dessen Zellen vermehrt Suberin und Cutin auf die Zellwände auflagern und schliesslich absterben, so dass ein totes, mehrschichtiges und für Wasser und Gas undurchlässiges Gewebe ensteht. Das Phellem bildet mit dem Phellogen und dem Phelloderm das sekundäre Abschlussgewebe des Sprosses, das Periderm.
Phellogen
- Korkkambium, d.h. eine meristematische Zellschicht des Sprosses, die das sekundäre Abschlussgewebe des Periderms ausbildet. Dabei bildet das meist einschichtige Phellogen nach aussen das sog. Phellem und nach innen das Phelloderm. Die Initiierung des Phellogens kann in der Epidermis, der Hypodermis oder tieferen Rindenschichten erfolgen. Um eine Durchlüftung des Luft- und Wasserundurchlässigen Korkgewebes und darunter liegender Gewebeschichten zu gewährleisten bildet das Phellogen an manchen Stellen sog. Lentizellen oder Korkwarzen aus, welche unter den Spaltöffnungen (Stomata) der Epidermis angelegt werden.
Phelloderm
- Parenchymatisches, vom Phellogen zur Sprossinnenseite hin gebildetes Gewebe, die gemeinsam mit dem Phellogen und dem Phellem das sekundäre Abschlussgewebe des Sprosses, das Periderm ausbilden.
Phialide
- Bei den Fungi (Pilze) eine Bez. für die Conidien bildenden Zellen.
Phloem
- Nährstoffleitende Gewebe (Leitbündel) der Spermatophyta (Samenpflanzen)
Phycobiont
- Symbiontische Alge der Lichenes (Flechten), meist eine zu den Cyanobacteriota (Blaualgen) oder den Chlorophyceae, einer Klasse der Chlorophyta (Grünalgen), zählende Art.
Phycologie
- von grch. phycos, dt. Tang, Seegras, (rote) Schminke. Wissenschaft und Lehre on den Algae (Algen), synonym auch als Algologie bezeichnet.
Phylloid
- Blattartiges Organ der Bryophyta (Moose) und der Phaeophyceae (Braunalgen)
Phyllocladie, Pl. Phyllocladien
- Metamorphose des Sprosses, die eine Sonderform der Platycladie darstellt. Bei der Phyllocladie sind Kurzsprosse oder Teile davon zu scheinbaren Blättern umgewandelt, wie z.B. bei Ruscus asculeatus (Mäusedorn).
Phyllom
- das Blattorgan
Phyllotaxis
- Blattstellung; man unterscheidet grundsätzlich 3 Grundformen der Blattstellung: Disperse, distiche und wirtelige Blattstellung, wobei bei letzterer als Sonderform die Decussation auftritt
Phytohormone
- Von Pflanzen produzierte Substanzen mit hormonartiger Wirkung, die u.a. als systemische Effektoren auf Vorgänge wie Wachstum, Blattabwurf oder Keimung einwirken. Zu den Phytohormonen zählen insb. die Auxine, Gibberelline, Cytokinine, Ethylen, die Abscisinsäure und die Brassinosteroide
Phytoplankton
- Pflanzliches Plankton also derjenige Anteil des Plankton, der aus pflanzlichen Organismen, wie z.B. Algen, zusammengesetzt ist. Dem Phytoplankton wird das Zooplankton gegenübergestellt.
Pistill
- Coenokarpes Gynoeceum, auch als Stempel bezeichnet
Placenta
- Bildungs- bzw. Ansatzstelle der Samenanlagen (Ovula) innerhalb der Carpelle
Placentation
- Stellung bzw. Ausrichtung (Lokalisation) der Samenanlagen (Ovula) an die sie umgebenden Carpellen
Planospore
- Begeisselte Spore, auch Zoospore, im Gegensatz zur Aplanospore
Plasmodium, Adj. plasmodial
- Zelluläre Organisationsstufe, die dadurch gekennzeichnet ist, das aus rhizopodial-amöboiden Vorstufen durch freie Karyokinese polyenergide (mehrkernige) Zellen entstehen, die dann ein Plasmodium ausbilden. Plasmodien stellen z.B. das Cocoswasser ("Cocosmilch") von Cocos nucifera oder das nucleäre Endosperm einiger anderer Spermatophyta (Samenpflanzen) dar. Im Gegensatz zu den Plasmodien weisen andere mehrkernige Zellbildungen, wie z.B. die Syncitien eine andere Entstehungweise auf (s.a. Coenoblast und Syncitium).
Plasmogamie
- Teilvorgang der Syngamie bei der das Plasma zweier (oder mehrer) Zellen (Gameten) verschmelzen
Platycladie
- Sprossmetamorphose, bei der der Spross oder Teile davon zu scheinbaren Blättern umgewandelt sind. Beschränkt sich die Sprossmetamorphose auf die Langsprosse spricht man von Cladodien, handelt es sich um Kurzsprosse werden diese als Phyllocladien bezeichnet.
Pleiochasium, Adj. pleiochasial
- Form des sympodialen Wuchses: Mehrere Seitentriebe übergipfeln den Haupttrieb, z.B. bei Euphorbia sp. (Wolfsmilch)
Plektenchym, Adj. plektenchymal
- Zelluläre Organisationsstufe, die dadurch gekennzeichnet ist, dass aus Zellfäden trichaler und/oder hyphaler Organisation, ein "Flechtgewebe", das sogenannte Plektenchym, ausgebildet wird, z.B. bei den Fruchtkörpern vieler Ascomycota (Schlauchpilze)
Plerom
- Urmark. Das Plerom ist ein meristematisches Gewebe, d.h. ein initiales Bildungsgewebe, der Wurzelspitze, aus dem die Zellen des Zentralzylinders gebildet werden.
Pleura
- Seitenflächen der Kieselsäurepanzer der Bacillariophyceae (Kieselalgen, Diatomeen), unterteilt in eine untere Hypo- und obere Epipleura
pleurokarp
- Organisationsform der Bryopsida (Laubmoose), bei der die Cauloide waagerecht wachsen und die Sporogonkapsel an kurzen Seitenzweigen ausbilden
Plumula
- Endknospe, d.h. Knospe des terminalen Sprosspols
plurilokulär
- Auf verschiedene, d.h. mehrere bis viele Orte ausgedehnt, z.B. bei den Gametangien bestimmter Phaeophyceae (Braunalgen)
poikilohydrisch
- Pflanzen, deren Wasserhaushalt durch die Umgebung bestimmt wird, daher rührt auch eine Austrocknungstoleranz, meist mit Bildung spezieller organischer Verbindungen, z.B. das Fucoxanthin der Phaeophyceae (Braunalgen), oder spezieller zellulärer Strukturen, z.B. die Cuticula der Cormophyten. Im Gegensatz zu poikilohydrischen Arten stehen homoiohydrischen Pflanzen.
polar
- geographisch: Die Polregionen, d.h. nördlich (Nordpol) bzw. südlich (Südpol) der Polarkreise (nördlich bzw. südlich von 66° nördlicher bzw. südlicher Breite)
Pollination
- Bestäubung, d.h. der Vorgang der Übertragung des Pollens zur weiblichen Blüte
Pollinium, Pl. Pollinien
- Ein durch die Vereinigung des Inhaltes von Teilen oder des gesamten Pollensacks entstandenes Pollenpaket, das aus mehreren bis tausenden von Pollen besteht. Gemäss einer Definition [a01] führt eine weitere Vereinigung von 2 oder mehr Staubbeuteln zu den sog. Pollinarien, als deren Bestandteil die Pollinien tlw. aufgefasst werden können. Nach einer anderen Def. (ebenfalls [a01]) entspricht den Pollinarien jedoch der gesamte zur Verbreitung der Pollinien gebildete Apparat. Diese besonderen Bildungen der Antheren, die sich v.a. bei den Orchidaceae (Orchideen) oder auch den Asclepiaceae (Seidenpflanzengewächse) finden, dienen der Übertragung sehr vieler oder gar aller Pollen auf einmal.
Pollinarium, Pl. Pollinarien
- Gemäss einer Definition [a01] die Vereinigung des Polleninhalts von 2 oder mehr Pollensäcken zu einem gemeinsamen Pollenpaket, das u.U. durch weitere zusätzliche Bildungen ausgezeichnet ist. Nach einer anderen Def., ebenfalls [a01], entspricht den Pollinarien der gesamte zur Verbreitung der Pollen gebildete Apparat mit Pollinien, evt. vorhandenen Caudiculae, sowie Rostellum nebst Viscidium.
Ungeachtet dieser Unterschiede in den Definitionen lässt sich festhalten, dass das Pollinarium eine besondere Ausbildung der Antheren ist, die v.a. dazu dient, mehrere bis tausende Pollen auf einmal auf den Bestäuber (i.d.R. ein Insekt) zu übertragen. Pollinarien finden sich v.a. bei den Orchidaceae (Orchideen). Hier sitzt häufig ein als Pollinium bezeichnetes Pollenpaket auf einem Stielchen (Caudicula), das in einen Klebkörper (Rostellum bzw. Viscidium) ausläuft, aber auch andere, vielfältig abgewandelte Bildungen treten je nach Orchideenart auf.
Nicht selten sind zwei dieser Pollinien z.B. durch den Klebkörper zu einem Pollinarium vereinigt. Wird die Blüte von einem Bestäuber besucht, bleibt das Pollinarium durch den Klebkörper an diesem haften und wird so zur nächsten Blüte übertragen (s. z.B. Epipactis helleborine Bild 10 im Digitalen Herbarium der Pflanzen NRW's). Dieser Mechanismus ermöglicht diesen Orchideen die Pollination und anschliessende Befruchtung von Tausenden von Samenanlagen (Ovula) durch einen einzigen Bestäubungsvorgang.
Polychorie
- Ausbreitung der Choren auf verschiedene Art und Weise, z.B. durch Anemochorie und Zoochorie
Polyphilie, Adj. polyphil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von vielen verschiedenen Tierarten bestäubt werden können, als polyphil bezeichnet, im Gegensatz zu oligophilen oder monophilen Pflanzen bzw. Blüten
pontisch
- im Kontext der Geobotanik: aus der Ukraine stammende Pflanzenelemente
Porus
- Öffnung der Zellwand, durch die die Verbindung benachbarter Protoplasten in den Hyphen der Eumycota (Echte Pilze), insbesondere bei den Ascomycota (Schlauchpilze), aufrechterhalten bleibt, s.a. Doliporus
Porus, Adj. porat
- Keimpore, d.h. rundliche Apertur, in äquatorialer Lage des Pollenkorns
Procambium
- Gewebeschicht bzw. Zone des Vegetationskegels aus dem das Gewebe der Kambien, des Xylems, sowie des Phloems hervorgeht.
Prothallium
- Gametophyt der Pteridophyta (Farne). Bei heterosporen Arten werden Mikro- und Megaprothallium unterschieden.
Protandrie, Adj. protandrisch
- "Vormännlichkeit", d.h. die zeitlich frühere Entwicklung der männlichen Fortpflanzungsorgane. Bei Pflanzen betrifft dies v.a. die Reifung der Staubblätter (Stamina). Die Protandrie (andere Schreibweise auch Proteroandrie) ist eine der beiden Formen der Dichogamie und dient ebenso wie die als Protogynie bezeichnete "Vorweiblichkeit", v.a. der Vermeidung von Selbstbestäubung (Autogamie) und damit von Inzucht. Protandrie findet sich unter den Angiospermata ("Bedecktsamern") relativ häufig, während die "Vorweiblichkeit" seltener vorkommt.
Protogynie, Adj. protogyn
- "Vorweiblichkeit", d.h. die zeitlich frühere Entwicklung der weiblichen Fortpflanzungsorgane. Bei Pflanzen betrifft dies v.a. die Reifung der Narbe. Die Protogynie (andere Schreibweise auch Proterogynie) ist eine der beiden Formen der Dichogamie und dient ebenso wie die als Protandrie bezeichnete "Vormännlichkeit" v.a. der Vermeidung von Selbstbestäubung (Autogamie) und damit von Inzucht.
Proterandrie, Adj. proterandrisch
- andere Schreibweise für Protandrie
Proterogynie, Adj. proterogyn
- andere Schreibweise für Protogynie
Protonema
- Insb. bei den Bryophyta (Moose) von den auskeimenden Sporen gebildeter, flächig-fädiger "Vorkeimer", aus dem sich der Thallus des Gametophyten entwickelt
Protoderm
- Gewebeschicht bzw. Zone des Vegetationskegels aus der das Gewebe der Epidermis und des Cortex hervorgeht.
Protostele
- Einzelnes, zentrales und konzentrisches Leitbündel, bei dem das Xylem sowohl innen und das Phloem aussen (periphloematisch) als auch andersherum liegen kann (perixylematisch).
Pseudanthium
- Scheinblüte, d.h. viele kleine Blüten sind zu einem grossen Anthium, einer scheinbar einzigen Blüte (Überblume), vereint, z.B. typisch für die Asteraceae/Compositae (Körbchenblütler). Die Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) bilden spez. Pseudanthien aus, die als Cyathien bezeichnet werden.
Pseudocoenocarpie, Adj. pseudocoenocarp
- Scheinbar verwachsene, also coenocarpe Gynoeceen bei den Blüten der Angiospermae (Bedecktsamige Pflanzen), die durch die Umwachsung von mehreren freistehenden, also apocarpen Gynoeceen durch die Blütenachse entstehen, z.B. bei einigen Arten der Ranunculaceae
Pseudopodium
- im Kontext der Botanik: Stengelartiger Auswuchs des Gametophyten bei einigen Bryopsida (Laubmoose), der das Sporogon emporhebt und so die Ausbreitung der Sporen erleichtert.
Im Kontext der Cytologie werden mit Pseudopodien zelluläre Plasmaausstülpungen von i.d.R. einzelligen Organismen bezeichnet. Diese auch als "Scheinfüsschen" genannten Zellausläufer sind charakteristisch für den Typus amöboider Zellen und dienen v.a. der Fortbewegung, aber auch zur Nahrungsaufnahme mittels Mechanismen der Phago- und Pinozytose. Weiteres s. Pseudopodium im Mikrobiologischen Glossar.
Pseudothecium
- Flaschenförmiger Fruchtkörper mit Öffnung bei den Ascomycota (Schlauchpilze) des ascoloculären Entwicklungstyps
Psychophilie, Adj. psychophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die überwiegend von Tagfaltern bestäubt werden, als psychophil bezeichnet. Psychophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Pteridophyta, Pteridophyten
- Taxon, unter dem alle Farnpflanzen zusammengefasst werden.
Puna
- Charakteristische, oberhalb der Waldgrenze beginnende, trockene Gras- und Heidevegetation der Neotropis ("trockene Paramo"), also v.a. eine typische Vegetationsform der Anden Südamerikas
Pyrophyten
- Pflanzen, die gegen Feuer resistent sind oder deren Wuchs sogar durch Feuer begünstigt wird.

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Q


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R

racemös
- Zusammengesetzte Infloreszenz mit verzweigten Seitenachsen, auch als sympodiale Infloreszenz bezeichnet, im Gegensatz zur zymösen Infloreszenz
Radicula, Pl. Radiculae
- Lat. für dt. Würzelchen (Verniedlichung von lat. radix, dt. Wurzel). Bez. für die Hauptwurzelanlage des Embryos der Spermatophyta (Samenpflanzen).
Ramus, Pl. Rami
- Lat. für dt. Ast, Zweig. Bei den Fungi (Pilze) eine Bez. für besondere Zellen des Conidienträgers, die den sog. Metulae vorausgehen.
Raphe
- Grch. für dt. Naht. Bez. für den Spalt im Kieselsäurepanzer der Bacillariophyceae (Kieselalgen, Diatomeen), mittels dessen sich durch Plasmalemmabewegung und Schleimabsonderung die Bacillariophyceae kriechend fortbewegen können.
Receptaculum
- Streckungsfähige Elemente zur Hebung der Sporenmassen bei den Basidiomycota (Ständerpilze). Bei den Angiospermata (Bedecktsamigen Pflanzen) bezeichnet das Receptaculum die i.d.R. gestreckt-konische Blütenachse, also den sich unmittelbar an die Blüte anschliessenden bzw. die Blüte bildenden Sprossabschnitt.
Reliktpflanze
- Pflanzen ehemaliger grosser Verbreitung mit heute extremen Standorten und disjunktem Areal
Resupination, Adj. resupiniert
- Allg. ein morphologisches Merkmal, das durch Drehung eines Organs um 180° gekennzeichnet ist. Im Pflanzenreich finden sich bspw. resupinierte Blätter oder Blüten. So tritt v.a. bei den meisten Orchidaceae (Orchideen) während der Blütenentwicklung eine Drehung der Blütenachse im Fruchtknoten um 180° auf, so dass das als Labellum (Lippe) bezeichnete Blütenblatt von einer "Oberlippe" zu einer "Unterlippe" wird. Eine solches gedrehtes, "resupiniertes" Labellum dient meist den bestäbenden Insekten durch entsprechende Färbung und Musterung zur Anlockung und/oder in einer Art "Anflugschneise" bzw. "Landeplatz" als Zugang zur eigentlichen Blüte oder kann auch zu einer Kesselfalle umgewandelt sein, wie etwa bei Cypripedium. Bei einigen Orchideenarten unterbleibt die Resupination, infolgedessen ist das Labellum als "Oberlippe" ausgebildet, so etwa bei der in Europa heimischen Epipogium aphyllum (Blattloser Widerbart, Ohnblatt) oder den im Osten Nord-Amerikas beheimateten Calopogon-Arten (engl. grass pinks). Im Petiolus (Blattstiel) gedrehte Blätter sind v.a. typisch für die meisten Arten der südamerikanischen Familie der Alstromeriaceae, bei denen somit die ursprüngliche, adaxiale Blattoberseite zur abaxialen Blattunterseite wird.
Rezeptakel
- Endständige Verdickungen an den Konzeptakeln des Phylloids bei einigen Fucus (Blasentang)-Arten der Phaeophyceae (Braunalgen)
Rhachis
- Grch. für dt. Rückgrat. Bez. für die Mittelrippe der Blattspreite oder auch die Blattspindel eines gefiederten Blattes. Für die Verwendung des Begriffs in der Zoologie s. Rhachis im Zoologischen Glossar.
Rhizine
- Pilzhyphen, die zur Verankerung des Thallus bei den Lichenes (Flechten) dienen
Rhizodermis
- Primäres Abschlussgewebe, d.h. die äusserste Zellschicht der Wurzel
Rhizoid, Pl. Rhizoide
- Bezeichnung für wurzelartige Organe, etwa bei den Bryophyta (Moose) oder den Phaeophyceae (Braunalgen)
Rhizom
- Erdspross, d.h. unterirdischer Sprossteil, der meist der Stoffspeicherung dient und an seinen Blattnarben oder Blattorganen erkennbar ist, z.B. bei Iris (Schwertlilie)
rhizopodial
- Zelluläre Organisationsstufe, gekennzeichnet durch zellwandlose Einzeller mit Pseudopodien ("Scheinfüsschen), die auch als amöboid bezeichnet werden. Die rhizopodiale Organisation ist eher typisch für tierische Einzeller (Protozoa) und hier insb. der Amoebozoa, findet sich jedoch auch bei anderen Einzellern, wie z.B. bei Stadien von Ochromonas, einer zu den Chrysophyceae (Goldbraune Algen) aus der Gruppe der Chromalveolata zählenden Art oder den Chlorarachniophyta aus der Gruppe der Rhizaria
Rinde
- Insb. bei den Cormophyta alle Gewebe, die ausserhalb des Zentralzylinders gebildet werden. Häufig wird fälschlicherweise nur die Borke als Rinde bezeichnet, diese stellt jedoch als tertiäres Abschlussgewebe holziger Pflanzen einen Sonderfall des Rindengewebes dar.
Rostellum
- Klebkörper, ein zahn- oder schnabelförmiger Fortsatz in der Mitte des oberen Narbenrands bei den Blüten der Orchidaceae (Orchideen). Das Rostellum trägt die Rostellumdrüse, das sog. Viscidium, die eine klebrige Substanz absondert, die dazu beiträgt, dass die Pollen als Pollenpaket (Pollinium bzw. Pollinarium) übertragen werden.
Ruderalpflanze
- Nitrophile Pflanzen, die Standorte menschlicher Einwirkung (z.B. durch Dünger) bevorzugen, z.B. Urtica (Brennesseln)

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S

Sarcotesta
- Äussere weiche, fleischige Samenschale (Testa) der Angiospermata (Bedecktsamer)
Schizogonie
- Vielfachteilung bei Einzellern, d.h. aus einer Zelle entstehen z.B. vier Tochterzellen. Dabei kann die Bildung der Tochterzellen gleichzeitig (Simultanteilung) oder zeitlich versetzt (Sukzedanteilung) erfolgen.
Schizotomie
- Zweiteilung bei Einzellern, d.h. aus einer Zelle entstehen zwei Tochterzellen
Schwarzwasserfluss
- Klare, aber durch hohen Eintrag sekundärer Pflanzen- und Humusstoffe dunkel (schwärzlich-rötlich bis orange) gefärbte Flüsse der Tropen, wie sie v.a. typisch für viele Flüsse von Regenwaldgebieten, insb. des Amazonasflusssystems, sind. So zählen innerhalb des Amazonasgebietes insb. der Rio Negro und der Rio Urubu zu den Schwarzwasserflüssen, in Afrika wird v.a. der Kongo zu den Schwarzwasserflüssen gerechnet. Solche Schwarzwasserflüsse (engl. blackwater rivers) transportieren wenig oder gar kein mineralisches Sediment und sind daher relativ nährstoffarm (oligotroph). Stattdessen sind sie durch Auswaschungen der Humusschicht und des verrottenden Pflanzenmaterials im Einzugsgebiet angereichert mit Gerbstoffen, wie etwa Tanninen oder anderen phenolischen Verbindungen. Aufgrund dieser Wasserqualität bilden sich an Schwarzwasserflüssen charakteristische Vegetationen aus, die im Amazonasgebiet als Igapo bezeichnet werden. Hinsichtlich der Wasserbeschaffenheit stehen den Schwarzwasserflüssen die sog. Weisswasser- und Klarwasserflüsse gegenüber.
Sclerenchym
- andere, v.a. im angelsächsischen Sprachraum verwendte Schreibweise für Sklerenchym
Sklerenchym
- Festigungsgewebe, das aus abgestorbenen Zellen besteht und dessen Zellwände stark verdickt und verholzt sind. Das Sklerenchym weist keine Interzellularen auf und befindet sich meist in nicht mehr wachsendem Gewebe. Sklerenchymatisches Fasergewebe hat z.T. erhebliche wirtschaftliche Bedeutung, da sich aus ihm entsprechende Faserstoffe, wie bspw. der Flachs aus Linum usitatissimum (Gemeiner Lein) oder Hanffasern aus Cannabis sativa (Hanf) gewinnen lassen.
Skotomorphogenese
- Abgeleitet von gr. skotos, dt. dunkel, gr. morphos, dt. Gestalt, lat. genesis, dt. Bildung. Lichtunabhängige Entwicklungvorgänge bei auskeimenden und heranwachsenden Pflanzen, im Gegensatz zur Photomorphogenese. Ein typischer skotomorphogenetischer Vorgang ist z.B. die sog. "Vergeilung" (Etiolement) von im Dunkeln auskeimenden Samen.
Sclerotesta
- Innere harte Samenschale (Testa) bei den Angiospermata (Bedecktsamer)
Sepalum, Pl. Sepala
- lat. für Kelchblätter, d.h. die Blätter des Calyx beim Blütentypus des doppelten Perianths. Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig auch die Bezeichnung Sepale verwendet.
Sepale, Pl. Sepalen
- dt. für Sepalum.
Seta
- Stengel des Sporophyten der Bryophyta (Moose)
Simultanteilung
- Schizogonie, bei der die Tochterzellen gleichzeitig gebildet werden
Sinus
- im Kontext der Phycologie: Freiliegender Zwischenraum des Isthmus (Aus-/Einbuchtung des Zellkörpers) bei den Desmidiaceae (Schmuckalgen)
siphonal
- Zelluläre Organisationsstufe, gekennzeichnet durch schlauchförmige Zellen ("Einzeller") mit vielen Zellkernen (Polyenergide), z.B. bei der zu den Chlorophyta (Grünalgen) zählenden Vaucheria
siphonocladal
- Zelluläre Organisationsstufe, gekennzeichnet durch fadenförmige, polyenergide Vielzeller ("trichal-polyenergid"). Die siphonocladale Organisation war z.B. namensgebend für die Ordnung der Siphonocladales (Klasse Ulvophyceae) innerhalb der Chlorophyta (Grünalge), zu der bspw. die Gattung Valonia zählt. Sie ist aber auch typisch für andere Arten aus der Klasse der Ulvophyceae innerhalb der Chlorophyta, wie z.B. Cladophora.
Somatogamie
- Verschmelzung von somatischen, also vegetativen Zellen verschiedener oder gleicher sexueller Polarität
Soredie
- Mit Pilzhyphen umsponnene Algengruppen, die zur vegetativen Fortpflanzung der Lichenes (Flechten) dienen
Sorus
- In Gruppen, meist an der Blattunterseite zusammenstehende Sporangien der Pteridophyta (Farne)
Spadix
- Kolben, d.h. kolbenförmige, speziell differenzierte Infloreszenz, bei der viele Blüten ungestielt an einer verdickten Blütenachse inserieren. Bei den Araceae (Aronstabgewächse) wird der Spadix zusätzlich von einem speziellen, als Spatha bezeichneten Hochblatt (Bractee) umhüllt. Spadix und Spatha sind z.B. charakteristisch für Arum maculatum (Aronstab).
Spatha
- Blütenscheide; ein speziell differenziertes Hochblatt, das die Infloreszenz umhüllt. Eine Spatha ist z.B. charakteristisch für Arum maculatum (Aronstab).
Spermatangium
- Gametangium, d.h. Ort/Organ der Bildung von unbegeisselten, männlichen Gameten
Spermatogonium
- Gametangium, d.h. Ort/Organ der Bildung von begeisselten männlichen Gameten
Spermatophyta
- taxonomische Gruppe der Samenpflanzen, d.h. derjenigen Pflanzen, die um den Embryo und sein Nährgewebe (Endosperm) eine, aus den Integumenten der Samenanlage (Ovulum) gebildete, Samenschale (Testa) ausbilden. Die Spermatophyta werden weiter in die beiden Gruppen der Gymnospermae (Nacktsamer) und der Angiospermae (Bedecktsamer) unterteilt.
Spermatozoid
- Kleiner, begeisselter und dadurch beweglicher (motiler), meist als "männlich" bezeichneter Gamet, auch als Spermie bezeichnet.
Spermie
- Kleiner, begeisselter und dadurch beweglicher (motiler), meist als "männlich" bezeichneter Gamet, auch als Spermatozoid bezeichnet.
Spermatie
- Kleiner, unbegeisselter und dadurch unbeweglicher, meist als "männlich" bezeichneter Gamet, auch Spermazelle
Spermazelle
- Kleiner, unbegeisselter und dadurch unbeweglicher, meist als "männlich" bezeichneter Gamet, auch Spermatie
Sphingophilie, Adj. sphingophil
- im Zusammenhang mit der Zoophilie (Tierblütigkeit) werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von Nachtfaltern bestäubt werden, als sphingophil bezeichnet. Sphingophilie stellt somit eine Sonderform der Entomophilie dar.
Sporangiophor
- Bildungsort der Sporangien, insb. bei den Equisetopsida (Schachtelhalmgewächsen)
Sporangium
- "Sporenbehäter", d.h. ein Gewebe oder Organ, welches die Sporen bildet bzw. umhüllt
Spore
- Abgeleitet von grch. sporos, dt. Same, Saat. Spezielle, einzellige, vegetative Fortpflanzungseinheiten, die auch als Agamet bezeichnet werden. Siehe Agamet auch für weitere Unterscheidungskriterien der Sporen.
Sporoderm
- Die Pollenkornwand, die dem Schutz des Pollens, bzw. dessen Inhalts vor extremen Umweltbedingungen (Austrocknung, Hitze, Kälte oder mechanische Belastung) dient. Das Sporoderm besteht aus zwei Schichten, einer inneren, als Intine bezeichneten Lage und einer äusseren, als Exine bezeichneten Schicht. Dabei stellt v.a. die Strukturierung der Exine und die in ihr vorhandenen Aperturen wichtige Bestimmungsmerkmale der Angiospermata (Bedecktsamer) dar, die erheblich zu einem besseren Verständnis der Phylogenese der Samenpflanzen und einer entsprechenden Re-Klassifizierung dieser taxonomischen Gruppe geführt haben. Die Enstehung des Sporoderms wird zwar vom heranreifenden Pollenkorn gesteuert, aber auch vom umgebenden Gewebe des Pollensacks (Tapetum) durch Abgabe von Sekreten beeinflusst. So wird zunächst die sog. Primexine gebildet, aus der sich durch Wachstumsvorgänge die komplexen Strukturen der Exine formen, bevor schliesslich die Cellulose-haltige Intine gebildet wird, die den Protoplasten des Pollenkorns umschliesst.
Sporogon
- Der auf dem Gametophyt wachsende und von diesem ernährte Sporophyt der Bryophyta (Moose)
Sporophyll
- "Sporenblatt", d.h. Blatt der Cormophyta, welches Sporangien ausbildet
Sporophyt
- Diploide Generation der eukaryotischen Algae (Algen) und Embryophyta, die Sporen (ausser bei Diplonten mit gametischem Kernphasenwechsel) ausbildet
Sporulation
- Prozess der Sporenbildung und -freisetzung.
Stamen, Pl. Stamina
- Staubblatt
Staminodium, Pl. Staminodien
- steriles Staubblatt. Häufig geht die Sterilität des Staubblattes mit einer abgewandelten Funktion einher, in der die Staminodien zu Nektar- oder Kronblättern umgewandelt sind.
Stele
- Gesamtheit des primären Leitungsgewebes einer Pflanze. Man kann acht verschiedene Typen unterscheiden: Protostele, Aktinostele, Plektostele, Polystele, Siphonostele, Dictyostele, Eustele und Ataktostele.
Stempel
- Andere Bezeichnung für Pistill
Sterigma
- Ausläufer der Basidien an denen die Basidiosporen gebildet werden
Stigma
- Augenfleck an der Geisselbasis bei begeisselten Formen der eukaryotischen Algen; Narbe des Gynoeceums bei den Angiospermae (Bedecktsamer)
Stolo, Pl. Stolonen
- lat. für dt. Wurzelspross. Allg. sowohl in der Botanik als auch der Zoologie gebrauchte Bezeichnung für basale Ausläufer bzw. Sprosse eines Organismus, die i.d.R. nach Abtrennung i.d.L. sind, einen neuen Organismus auszubilden und so der vegetativen Vermehrung dienen. Bei Pflanzen können Stolone sowohl oberirdisch, wie z.B. bei Fragaria (Erdbeere) oder Potentilla reptans (Kriechendes Fünffingerkraut), als auch unterirdisch ausgebildet werden. Bei den oberirdischen Ausläufern wachsen die Stolonen entlang der Unterlage (d.h. i.d.R. am Boden entlang) an der Sprossbasis horizontal vom Pflanzenkörper weg und bilden eine Bewurzelung, aus der eine neue Pflanze entsteht, während die Verbindung zum Stolonen hervorbringenden Pflanzenkörper abstirbt.
Stomium
- "Schliess- und Auswurfzellen" des Anulus der Pteridophyta (Farne)
Stoma, Pl. Stomata
- Spaltöffnungen der Epidermis
Stromatolith
- Durch Cyanobacteriota (Blaualgen) gebildete Kalkkrusten im Gezeitenbereich warmer Meere des Präkambriums
Strophiole
- Typus von nährstoffreichen Anhängseln pflanzlicher Samen (Elaiosomen), der sich dadurch auszeichnet, dass das Elaiosom am Funiculus bzw. an der Samennaht ausgebildet wird, im Gegensatz zur Caruncula.
Stylus
- Griffel, d.h. der gestreckte, sterile Teil der Carpelle bzw. bei miteinander verwachsenen Fruchtblättern des gesamten Gynoeceums
Subhymenium
- Unterhalb bzw. basal des Hymeniums liegende Hyphenschicht
Subtropen, Adj. subtropisch
- eine, jeweils auf der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel zwischen den Tropen und den gemässigten Regionen liegende Klimazone, die geographisch ca. zwischen 25 und 40 Grad nördlicher bzw. südlicher Breite liegt.
Sukzedanteilung
- Schizogonie, bei der die Tochterzellen nacheinander gebildet werden
Sukzession
- Die charakteristische, zeitliche Abfolge von Pflanzenarten bei der Besiedlung eines Gebietes, die in der Klimaxvegetation gipfelt
Sulcus, Adj. sulcat
- Keimfalte, d.h. langgestreckte Apertur, in distaler Lage des Pollenkorns
sympatrisch
- Verbreitung zweier nahe verwandter Arten in sich überschneidenden Arealen
Symplast
- Die Gesamtheit aller i.d.R. plasmatisch durch Plasmodesmata untereinander verbundenen Zellen einer Pflanze (plasmatischer Raum). Den Gegensatz zum Symplast bildet der sog. Apoplast, der von der Gesamtheit der Zellwände und Interzellularen des Pflanzenkörpers gebildet wird. Diese Unterscheidung von zellulären und nicht-zellulären Regionen spielt insb. bei Transportvorgängen eine Rolle, so dass zwischen apoplastischem und symplastischem Transport unterschieden wird.
Sympodium, Adj. sympodial
- Wuchs- bzw. Verzweigungsmuster des Sprosses: Seitentriebe (Seitenachsen) übergipfeln den im Wachstum gehemmten Haupttrieb (Hauptachse). Man kann zwei Arten des sympodialen Wuchses unterscheiden, das Monochasium, bei dem ein Seitentrieb den Haupttrieb übergipfelt und das Dichasium bzw. Pleiochasium, bei dem zwei bzw. mehrere Seitentriebe den Haupttrieb übergipfeln. Bei sympodialer Verzweigung von Blütenständen spricht man von racemöser Infloreszenz
Synangium
- Verwachsene Sporangien der Cormophyta
Syncarpie, Adj. syncarp
- Ursprüngliche Form des coenocarpen Gynoeceums, bei der die Carpelle zentral verwachsen sind und so ein gefächerter, d.h. ein durch Scheidewände (Septen) gekammerter Fruchtknoten entsteht. Dadurch kommt eine Orientierung der Samenanlage (Ovulum) zustande, die als zentralwinkelständige Placentation bezeichnet wird. Im Gegensatz dazu unterbleibt diese Unterteilung der Fruchtknotenhöhle beim paracarpen Gynoeceum.
Syncitium
- Durch Verschmelzung (Fusion) einkerniger (monoenergider) Zellen enstandene mehrkernige (polyenergide) Zelle. Syncitien treten sowohl im Tier- wie auch im Pflanzenreich auf, bspw. stellen bei den Pflanzen die ungegliederten Milchröhren von Léontodon sp. (Löwenzahn) syncitiale Bildungen dar. Im Gegensatz zum Syncitium weisen andere mehrkernige Zellbildungen, wie etwa das Plasmodium, eine andere Enstehungsweise auf (s.a. Coenoblast und Plasmodium).
Syngamie
- Fusion zweier geschlechtsverschiedener Zellen (Gameten) zu einer Zygote, bestehend aus den Teilvorgängen der Plasmogamie und Karyogamie, welche zeitlich unabhängig voneinander ablaufen können, wie z.B. bei den Basidiomycota (Ständerpilze)

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T

Teleomorph
- Sexuelle Form bei den Mycota (Pilze), im Gegensatz zum Anamorph, der asexuellen Form. Anamorphe und Teleomorphe können sich morphologisch u.U. sehr stark voneinander unterscheiden, so dass nicht selten diese unterschiedlichen Erscheinungsformen einer Art als verschiedene Spezies identifiziert werden.
Tepalum, Pl. Tepala
- Lat. für die Blütenhüllblätter des Perigons. Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig auch die Bezeichnung Tepale verwendet.
Tepale, Pl. Tepalen
- dt. für Tepalum.
Tegment
- Knospenschuppe, d.h. die aus einfachen Niederblättern gebildeten Umhüllungen der Knospe.
Testa
- Samenschale der Spermatophyta, die aus den Integumenten gebildet wird und im Falle von doppelten Integumenten u.U. in Sclerotesta und Sarcotesta unterteilt ist
thallos
- Organisationsform der Marchantiopsida (Lebermoose) ohne Blättchenausbildung (thallose Lebermoose).
Thallus
- von gr. thallos, dt. Laub. Vegetationskörper der Thallophyta, d.h. Pflanzen deren Vegetationskörper nicht der Gliederung des Kormus der Cormophyta (Pteridophyta, Spermatophyta) entspricht, also v.a. keine differenzierte Ausbildung von Blatt-, Spross- oder Wurzelgeweben aufweist, sondern nur einen undifferenzierten, i.d.R. flächig oder fadenförmig, mehr- oder einschichtig ausgebildeten Gewebskörper aufweisen.
Thallophyta, dt. Thallophyten
- Lagerpflanzen, d.h. Gruppe der Pflanzen deren Vegetationskörper aus einem Thallus besteht und nicht der Gliederung des Kormus der Cormophyten (Pteridophyta, Spermatophyta) entspricht, also v.a. keine differenzierte Ausbildung von Blatt-, Spross- oder Wurzelgeweben aufweist. Zu den Thallophyten werden die Eukaryotischen Algen, Mycota (Pilze), Lichenes (Flechten) und Bryophyta (Moose) zusammengefasst. Es handelt sich hierbei nicht um eine phylogenetische, sondern um eine morphologische Gruppierung.
Theca
- Andere Schreibweise für Theka.
Theka
- Pollensackgruppe, entspricht einem bisporangiaten Synangium
Therophyt
- Pflanzen ohne ausdauernde Sprosse, die als Samen überwintern, also v.a. annuelle und bienne Kräuter
Trachee
- In Kontext der Botanik: Weitlumige Wasserleitungselemente des Xylems, die als weiterdifferenzierte Tracheiden betrachtet werden können. Tracheen sind tote Zellen mit abgestorbenem Protoplast und verholzten Zellwänden, die sich durch Auflösung bzw. teilweise Auflösung der Querwände zu durchgehenden Röhren vereinigen können, die ausschliesslich der Wasserleitung dienen. Die Tracheen können mit Tüpfeln ausgestattet sein, die einen lateralen Wassertransport ermöglichen. Nur bei den Angiospermae (Bedecktsamer) und den Gnetales der Gymnospermae (Nacktsamer) finden sich Tracheen.
Tracheide
- Röhrenförmige, englumige Wasserleitungselemente des Xylems mit stark verdickten und verholzten Zellwänden, sowie schrägstehenden, stark getüpfelten Querwänden. Tracheiden sind tote Zellen mit abgestorbenem Protoplast, die Teil des Xylems sind und dem Wassertransport, sowie als Stützgewebe dienen. Anhand des lichtmikroskopischen Erscheinungsbildes kann zwischen Netz-, Schrauben-, Ring- und Tüpfeltracheiden unterschieden werden, wobei sich diese Strukturen auf unterschiedliche Muster von Zellwandverdickungen zurückführen lassen. Tracheiden finden sich bei den Pteridophyta (Farne) und den Spermatophyta (Samenpflanzen), wobei sie bei den Gymnospermae (Nacktsamer) mit Ausnahme der Gnetales die ausschliesslichen Elemente der Wasserleitung bilden, während Angiospermae (Bedecktsamer) zusätzlich über Tracheen verfügen.
Tracheophyta, Tracheophyten
- Gefässpflanzen, d.h. diejenige Gruppe von Pflanzen, die aus Leitbündeln gebildete Gefässe besitzen. Diese Klassifikation umfasst die Pteridophyta (Farne) und die Spermatophyta (Samenpflanzen)
Trama
- Die das Fruchtkörpergeflecht bildenden Hyphen der Basidiomycota (Ständerpilze)
trichal
- Zelluläre Organisationstufe gekennzeichnet durch fadenförmigen Vielzeller mit hintereinander liegenden Zellen (Zellfaden), z.B. bei der Alge Ulothrix, die zur Klasse der Ulvophyceae innerhalb der Chlorophyta (Grünalgen) zählt
Trichoblast
- Epidermale Zelle der Pflanzenwurzel aus der die Wurzelhaare als Zellfortsatz auswachsen. Die Induktion der Wurzelhaarausbildung erfolgt durch das Phytohormon Ethylen, wobei die Determination der Trichoblasten dadurch bestimmt wird, dass sie räumlich näher an die Zellwände des Rindenparenchyms angrenzen und so früher durch einen apoplastischen Ethylengradienten zur Ausbildung von Wurzelhaaren stimuliert werden.
Trichogyne
- Bei vielen Arten der Ascomycota (Schlauchpilze) gebildeter, vielkerniger Fortsatz des Ascogons, der die generativen Kerne des Antheridium beim Vorgang der Gametangiogamie oder die Spermatien beim Vorgang der Gametogamie aufnimmt.
trisulcat
- Dreifurchiges Pollenkorn der Angiospermata (Bedecktsamer), taxonomisches Merkmal der Rosophytina
Trophophyll
- "Nährblatt", d.h. steriles Blatt der Cormophyta, welches Photosynthese betreibt und keine Sporangien trägt
Tropen, Adj. tropisch
- geographische Region, die sich um den Äquator bis zu einer Ausdehnung von 23°27' nördlicher und südlicher Breite (Wendekreise) erstreckt. Klimatisch sind die Tropen durch hohe mittlere Jahrestemperaturen von ca. 25° C gekennzeichnet und bilden eine Klimazone ohne ausgeprägte thermische Jahreszeiten. Man unterscheidet hinsichtlich der Florenreiche die Neotropis Südamerikas von der "altweltlichen" Paläotropis Afrikas und Asiens. An die Tropen schliessen sich in nördlicher und südlicher Richtung die Subtropen an.
Tüpfel
- Ausparungen der Sekundärwand von Zellwänden, die aneinandergrenzende Zellen miteinander verbinden und dem Stoffaustausch bzw. -transport dienen. Tüpfel entstehen aus sog. primären Tüpfelfeldern der Primärwand, die dicht von Plasmodesmata durchzogen sind, so dass zwischen den Zellen nur die aus Mittellamelle und dünnen Primärwandschichten bestehende Tüpfelschliesshaut bestehen bleibt. Meist stehen sich an zwei benachbarten Zellen die Tüpfel gegenüber, diese werden dann als Tüpfelpaar bezeichnet. Tüpfel finden sich sowohl in lebendem Gewebe, wie dem Parenchym oder dem Kollenchym, wie auch in totem Gewebe, wie den Tracheen und Tracheiden des Xylems. Hier entstehen die Tüpfel durch Zusammenschluss der Plasmodesmata, die sich später auflösen, so dass eine durchbrochene Struktur der Zellwand entsteht, die verschiedenartig gestaltet sein kann. Bei den Hoftüpfeln der Tracheiden der Gymnospermae (Nacktsamer) wird die Tüpfelöffnung durch die Sekundärwand ringförmig überwölbt und bildet eine Tüpfelhöhle aus. Die Schliesshaut besteht hier aus einer kreisförmig in der Mitte liegenden Verdickung der Primärwand, dem sog. Torus, während der ihn umgebende Hof, die sog. Margo, aus Fasern der Mittellamelle gebildet wird, so dass der Torus durch einseitige Anpressung an die Überwölbung der Sekundärwand, z.B. durch einen im Gefäss entstehenden Wasserüberdruck, in der Lage ist, den Tüpfel zu verschliessen. Bei den Tracheen der Angiospermae (Bedecktsamer) sind die Hoftüpfel schlitzartig ausgebildet und besitzen keinen Torus.
Tüpfelfeld
- Lokale Ansammlungen von Plasmodesmata in einer, an dieser Stelle verdünnten, Primärwand
Turgor
- Druck, den die Zelle auf die Zellwand ausübt (Wanddruck). Bei Pflanzenzellen ensteht dieser Wanddruck hpts. durch die Zellsaftvakuole, bei Prokaryoten ist er cytoplasmatisch bedingt. Der Turgor kann bei gram-negativen Bakterien Werte zwischen 0,2-0,5 MPa annehmen und bei gram-positiven Bakterien bis zu 2,5 MPa betragen. In Pflanzenzellen liegt der Wanddruck bei Werten von 1-20 MPa, also dem 10- bis 200-fachen des normalen Atmosphärendrucks.

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U

Ubiquitismus, Ubiquitisten, Adj. ubiquitär
- im Kontext der Geobotanik: Durch anthropogene Einflüsse weltweit ("überall") verbreitete Pflanzenarten (Kosmopoliten), z.B. Urtica (Brennessel)
Ulcus, Adj. ulcerat
- im Kontext der Botanik: Keimpore, d.h. rundliche Apertur, in distaler Lage des Pollenkorns
unilokulär
- Auf einen Ort begrenzt, z.B. bei den Gametangien bestimmter Phaeophyceae (Braunalgen)

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V

Vaginula
- Unterer Teil der beim Wachstum des Sporophyten zerreissenden Embryotheca
Valva
- Randflächen des Kieselsäurepanzers der Bacillariophyceae (Kieselalgen, Diatomeen). Dieser wird weiter unterteilt in eine untere Hypo- und eine obere Epivalva.
Várzea
- In Südamerika, insb. Brasilien, gebräuchliche Bezeichnung für die Galleriewälder (span. Bosque de várzea) an den Weisswasserflüssen des Amazonasgebietes, z.B. dem Oberlauf des Amazonas. Im Gegensatz dazu werden die flussnahen Waldgebiete an Schwarzwasserflüssen als Igapo bezeichnet.
Vegetationskegel
- Form der Primärmeristeme bei vielen Pflanzen, bei der die meristematischen Gewebe an Spross- oder Blattspitzen kegelförmig geformt sind. Meist weist der Vegetaionskegel eine charakteristische Zonierung in eine Initialenzone und eine Differenzierungszone, bestehend aus Protoderm, Prokambium und Grundmeristem, sowie eine histogenetische Zone auf.
Velum, Pl. Veli
- Umhüllung der in Hut und Stiel gegliederten Fruchtkörper einiger Basidiomycota (Ständerpilze). Man unterscheidet ein Velum partiale, das nur den Hut und einen Teil des Stiels umhüllt und ein Velum universale, welches den ganzen Fruchtkörper einhüllt. Bei Fruchtreife reissen die Veli, häufig unter Bildung charakteristische Strukturen, auf; s.a. Volva, Armilla, Cortina. Zur Verwendung des Begriffs im Kontext der Zoologie s.a. Velum im Phylogenetischen System der Tiere und Glossar zoologischer Fachbegriffe.
Vikarianz
- Stellvertreterarten, d.h. geographisch oder ökologisch sich gegenseitig ersetzende Taxa, z.B. die Gattung Larix (Lärche) mit 10 Arten in der Holarktis
Viridiplantae
- synonym zu der Gruppe der Chlorobionta verwendetes Taxon.
Viscidium
- Rostelldrüse bzw. Klebdrüse, eine besondere Bildung der Blüte bei einigen Orchidaceae (Orchideen), wie z.B. bei Epipactis (Sumpfwurz, Sitter). Das Viscidium sitzt auf dem Rostellum und sondert eine klebrige Substanz ab, die die Pollenpakete (Pollinien bzw. Pollinarien), auf dem Pollinator (i.d.R. Insekten) verkleben. Bei Epipactis erscheint das Viscidium als halbkugelige, weiss-milchig glänzende Bildung unterhalb der Anthere, die verschwindet, sobald die Pollinien auf ein Insekt übertragen wurden.
Viviparie
- Allg: Lebendgebärung. Bei Pflanzen werden zwei Formen der Viviparie unterschieden: Bei der Viviparie im engeren Sinne erfolgt die Keimung der Samen an der Mutterpflanze. Eine solche Form der "echten" Viviparie findet sich z.B. bei vielen Mangrovenarten, etwa bei den Rhizophoraceae, wo die einsamigen Früchte auf der Mutterpflanze auskeimen und nach dem Herunterfallen anwachsen. Bei der Viviparie im weiteren Sinne erfolgt die Bildung von Fortpflanzungskörpern (mehrzellige Bulbillen) anstelle von Blüten, z.B "unechte" Viviparie bei Poa bulbosa f. viviparia, deren Deckspelzen zu Laubblättern auswachsen und nach Abfallen von der Mutterpflanze wieder zu ganzen Pflanzen heranwachsen.
Volva
- Scheidenförmige Hülle am Stielgrund des reifen Fruchtkörpers bei den Basidiomycota (Ständerpilze), die als eine Reststruktur des sog. Velum universale aufgefasst werden kann.

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W

Weisswasserfluss
- Durch hohen Sedimenteintrag getrübte, aber dadurch i.d.R. nährstoffreiche (eutrophe) Flüsse der Tropen. Weisswasserflüsse (engl. whitewater rivers) sind u.a. typisch für viele Flüsse des Amazonasgebietes, die in den Anden entspringen und weite Strecken durch diese verlaufen, so dass sie daher grosse Mengen zermahlenen Gesteinsmaterial und Schlämme mit sich führen. Im Amazonasgebiet zählen insb. die Flüsse Rio Jutai, Rio Madeira, Rio Napo, Rio Jurua, Rio Purus, sowie der Oberlauf des Amazonas zu den Weisswasserflüssen. In Afrika wird z.B. der Blaue Nil zu diesem Flusstypus gerechnet. Diese Weisswasserflüsse stehen den sog. Schwarzwasser- und Klarwasserflüssen gegenüber und zeichnen sich durch eine ihnen typische, flussnahe Vegetation aus, die im Bereich des Amazonasgebietes Varzea genannt wird.
Wirtel, Adj. wirtelig
- Eine der 3 Grundformen der Blattstellung (Phyllotaxis), bei der mehrere Blätter an einem Nodus in gleichem Abstand (Äquidistanz) untereinander ausgebildet sind. Der Alternanzregel folgend, stehen erst die Blätter des übernächsten Nodus übereinander (Orthostiche), z.B. bei Hippuris vulgaris (Tannenwedel)
Wurzel
- Allg. Bezeichnung für das Verankerungsorgan der Cormophyta, das neben der Substrathaftung und Stabilisation insb. zur Versorgung des Pflanzenkörpers mit Wasser und Nährstoffen dient.

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X

Xerophyt
- An trockene Standorte bzw. aride Klimate angepasste Pflanzen, z.B. durch Sukkulenz
Xylem
- Wasserleitende Gewebe (Leitbündel) der Spermatophyta
Xylopodium
- gr. für dt. Holzständer, d.h. die verdickte, holzige Basis älterer Sträucher, aus dem in der Vegetationsperiode die neuen Triebe ("Schösslinge") austreiben. Bei manchen sog. Pyrophyten stellen Xylopodien spezialisierte Erneuerungsorgane dar.

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Y


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Z

zentral
- in Kontext der Botanik: Typus der Bildung von Samenanlagen (Placentation), bei der die Samenanlagen (Ovula) an den Fruchtblättern (Carpellen) zentral angelegt werden (zentrale Placentation).
Zonobiom
- Klimatisch bedingte Vegetationszonen, wobei sich je nach Auffassung und zugrundegelegter Kriterien verschiedene Typen unterscheiden lassen. Als weitestgehend unumstritten können die folgenden Zonobiome angesehen werden, die sich in angegebener Reihenfolge jeweils von den Polarregionen in Richtung des Äquators über den Globus erstrecken: Kältewüste, Tundra, borealer Nadelwald/Taiga, sommergrüne Laubwälder, mediterrane Hartlaubvegetation, Steppe, Halbwüste und Wüste, Savanne, Trocken- und Monsunwälder, subtropische Feuchtwälder, tropische Regenwälder
Zoochorie, Adj. zoochor
- Tierausbreitung der Choren
Zoogamie, Adj. zoogam
- s. Zoophilie
Zoophilie, Adj. zoophil
- Tierblütigkeit bei den Spermatophyta (Samenpflanzen), d.h. die Bestäubung (Pollination) und die Ausbreitung der Bestäubungseinheiten erfolgt überwiegend (d.h. zu mehr als 50%) durch tierische Organismen. Synonym wird auch der Begriff Zoogamie verwendet. Generell zeichnen sich zoophile Blüten durch Ausildung entsprechender Lockstoffe (Nektar, Duft) und Reizsignale (Farben, Duft) aus. Zoophilie findet sich hpts. bei den Angiospermae (Bedecktsamer) und es werden Pflanzen, bzw. deren Blüten, die von vielen verschiedenen Tierarten bestäubt werden können, als polyphil, solche die von nur einigen Arten bestäubt werden, als oligophil und diejenigen Arten, die nur durch eine einzige Art bestäubt werden können, als monophil bezeichnet. Ferner lässt sich je nach der hpts. bestäubenden Tiergruppe verschiedene Formen der Zoophilie unterscheiden, wie die Entomophilie (Insekten), mit der Cantarophilie (Käfer), Myophilie (Fliegen), Melittophilie (Bienen), Psychophilie (Tagfalter) oder der Sphingophilie (Nachtfalter) bzw. Phalaenophilie (Motten), sowie die Ornithophilie (Vögel) und die Chiropterophilie (Fledermäuse). Entsprechend dieser Bestäubungsmechanismen werden die Blumen dieser Pflanzen dann auch als Käfer- oder Bienenblumen usw. bezeichnet. Die Entwicklung dieser verschiedenen Bestäubungstypen gilt als Paradebeispiel für die Mechanismen der Koevolution, da meist sowohl die Blüten als auch deren bestäubende Tierarten ausserordentliche Anpassungen zur Optimierung der wechselseitigen Beziehung aufweisen, die i.d.R. um so weiter fortgeschritten ist, je höher der Grad der Spezialisierung ausgebildet ist.
Zooplankton
- Tierisches Plankton, also derjenige Anteil des Planktons, der aus tierischen Organismen besteht. Hierbei finden sich im Zooplankton neben einzelligen, tierischen Lebewesen (Protozoa) und sehr kleinen mehrzelligen Organismen, v.a. auch viele Larvenformen der Metazoa (Mehrzellige Tiere). Dem Zooplankton kann das Phytoplankton gegenübergestellt werden.
Zoospore
- Begeisselte Spore, auch Planospore, im Gegensatz zur Aplanospore
Zooxanthellen
- Bezeichnung für symbiontisch in Invertebraten lebende, nicht grüne Algen, die meist den Dinophyta (Dinoflagellata) der Gattung Symbiodinium sp. angehören. Insb. der Symbiose von Dinophyta mit Korallen (Anthozoa) kommt grosse ökologische Bedeutung zu, da die Dinophyta massgeblich zum Aufbau des Kalkskeletts der Korallen und damit ganzer Riff- und Atollsysteme beitragen. Unter bestimmten Störeinflüssen, z.B. bei zu hoher Temperatur des Meerwassers verlassen die Dinophyta die Korallen und es kommt mittelfristig zum Ausbleichen der Korallen (engl. coral bleaching) und bei längerfristiger Abwesenheit der Symbionten zum Absterben der Korallenstöcke und damit zur Riffdegradation. Grundsätzlich ist diese Reaktion reversibel, d.h. stellen sich wieder günstige Umweltbedingungen ein, können die Korallen wiederbesiedelt werden.
Zoochlorellen
- Bezeichnung für symbiontisch in Invertebraten lebende, grüne Algen (Chlorophyta). So ingestiert z.B. der früher zu den Plattwürmern (Plathelminthes) gestellte, und jetzt zu den Acoelomorpha zählende Organismus Convoluta roscoffensis, Grünalgen der Art Tetraselmis convulutae und wird in einem späteren Entwicklungstadium vollständig von diesen ernährt. Andere Beispiele für Zoochlorellen sind die in Stentor polymorphus lebenden Chlorella sp. oder in die in Hydra viridissima vorkommenden Zoochlorellen
zygomorph
- Monosymmetrische Blütenform, die vor allem für die Familien der Fabaceae (Schmetterlingsblütler), die eine Blüte aus Fahne, Flügel und Schiffchen besitzen, und den Laminaceae (Lippenblütler), deren Blüte aus Ober- und Unterlippe besteht, charakteristisch ist
Zygote
- Diploide Zelle, die aus der Syngamie zweier haploider Gameten hervorgeht. Die Zygote stellt damit i.d.R. die Ausgangszelle (insb. bei mehrzelligen Pflanzen) des Sporophyten dar.
zymös
- Einfache Infloreszenz mit unverzweigten Seitenachsen auch als monopodiale Infloreszenz bezeichnet, im Gegensatz zur racemösen Infloreszenz

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Referenzen und weiterführende Literatur

Lehrbücher und allgemeine Literatur:
[a01]: Strasburger, E., Sitte, P. (Ed.) Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, 33. Auflage, G. Fischer Verlag 1991
[a02]: Braune, W., Leman, A., Taubert, H. Pflanzenanatomisches Praktikum I, 8. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag 1999
[a03]: Schmeil, O., Fitschen, J., Flora von Deutschland, 88. Auflage, Quelle & Meyer Verlag 1988
[a04]: Czihak, G., Langer, H., Ziegler, H. (Hrsg.) Biologie, 4. Auflage, Springer Verlag 1990
[a05]: van den Hoek, C., Mann, D.G., Jahns, H. M. Algae: an introduction to phycology Cambridge University Press 1995, ISBN: 0521316871
[a06]: Lee, R.E. Phycology 4th Edition, Cambridge University Press 2008, ISBN: 9780521682770
[a07]: Taiz, L., Zeiger, E. Plant Physiology 4th Edition, Sinauer Associates Inc. 2006, ISBN: 0878938567

Spezielle Literatur:
[s01]: Barthlott, W. Vegetation der Erde, Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Botanische Gärten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2008 (Vorlesungsskript)
[s02]: Barthlott, W., Lobin, W., Mutke, J. Biodiversität der Pflanzen, Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen und Botanische Gärten der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 2008 (Modulskript BP06 Biodiversität der Pflanzen)
[s03]: Vorlesungsmaterialien der Ökologie & Umwelt (ÖKUM) Vorlesung 2010/2011, Universität Bonn
[s04]: Vorlesungmaterialien Die Pflanzenzelle 2009-2011, Prof. D. Menzel, IZMB, Universität Bonn


WWW Resourcen:

[w01]: Wikipedia, The Free Encyclopedia
[w02]: AHO Bayern, Arbeitskreis Heimischer Orchideen Bayern e.V., insb. empfehlenswert ist die Darstellung der Blütenmorphologie der Epipactis (Sumpfwurz, Sitter), die exemplarisch die Eigenarten der Orchideenblüte charakterisiert
[w03]: AHO NRW, Arbeitskreis Heimischer Orchideen NRW e.V.
[w04]: www.equisetites.de - Links for Palaeobotanists, Resourcen und Linksammlung für Botanik und Paläobotanik, Klaus-Peter Kelber



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Letzte Aktualisierung: 08.11.23